Rekordbeteiligung bei Türkei-Wahl in Österreich

Türkische Wahlberechtigte in Berlin.
Fast 52 Prozent der wahlberechtigten Türken stimmten ab.

Die Türkei hat eine Rekordbeteiligung unter Auslandstürken bei den vorgezogenen Parlaments- und Präsidentschaftswahlen gemeldet. Wie die Wahlkommission YSK laut der Nachrichtenagentur Anadolu am Mittwoch mitteilte, stimmten 48,78 Prozent der mehr als drei Millionen Türken im Ausland ab. In Österreich lag die Wahlbeteiligung bei 51,8 Prozent, das entsprach 55.273 der 106.657 registrierten Wähler.

Damit war die Beteiligung etwas höher als beim türkischen Verfassungsreferendum im April des vergangenen Jahres. Damals gaben 50,59 Prozent der in Österreich registrierten Wähler ihre Stimme ab. Auch im Vergleich zur Parlamentswahl im Jahr 2015 stieg die Partizipation. Vor den Wahlen am 1. November 2015 waren damals laut Schätzungen der türkischen Botschaft rund 44 Prozent zu den Urnen gegangen.

Appell zeigte Wirkung

Offenbar hatte auch ein Appell von Präsident Recep Tayyip Erdogan an die Auslandstürken, unbedingt wählen zu gehen, in Österreich Wirkung gezeigt. Die Beteiligung an der vorgezogenen Präsidenten- und Parlamentswahl nahm an den letzten Tagen kräftig zu: Einschließlich Montag hatten in Österreich 47,7 Prozent der 106.657 registrierten Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. Am Sonntagabend waren es noch 42,4 Prozent gewesen. Am Dienstag stieg die Beteiligung dann auf fast 52 Prozent. Staatspräsident Erdogan hatte am Montagabend noch einmal um die Stimmen der Auslandstürken geworben und sie dazu aufgerufen, "unbedingt an die Urnen zu gehen".

In Deutschland machten diesmal 49,74 Prozent der 1,445 Millionen Wahlberechtigten von ihrem Stimmrecht Gebrauch - deutlich mehr als bei der letzten Parlamentswahl im November 2015, als 41 Prozent der Türken in Deutschland an die Urnen gingen.

Auslandswahl seit Dienstag zu Ende

Die Wahl im Ausland war am Dienstag zu Ende gegangen, eine Stimmabgabe war ab 7. Juni möglich gewesen. Allerdings haben Auslandstürken noch bis zum Wahltag am Sonntag die Möglichkeit, ihre Stimme in Wahllokalen an den türkischen Grenzen abzugeben. Eine Briefwahl ist gemäß türkischem Recht nicht möglich.

Die höchste Wahlbeteiligung im Ausland wurde laut Anadolu in Belgien und der Schweiz erzielt, wo 57,8 Prozent beziehungsweise 56,7 Prozent der Wähler abstimmten. Sollte die Präsidentschaftswahl in eine zweite Runde gehen, wird im Ausland vom 30. Juni bis zum 4. Juli erneut gewählt. In der Türkei würde die Stichwahl am 8. Juli stattfinden.

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