Reisewarnungen: Kärnten als gallisches Dorf
In sozialen Medien taucht Kärnten schon als gallisches Dorf auf. Ganz Österreich unter deutschem Argwohn, sprich: Reisewarnung? Nein, nicht ganz Österreich - Kärnten ist außen vor.
Selbst SPÖ-Landeschef Peter Kaiser postete auf Facebook eine entsprechende Meldung: „Danke allen Kärntnerinnen und Kärntnern das ist unser gemeinsamer Verdienst. Bleiben wir weiter dran!“
Keine Sicherheit
Aber Kärntner Touristiker sind dennoch skeptisch. „Wenn Deutschland als einer der wichtigsten Märkte auch noch wegbricht, wird es umso schwieriger“, mahnt Tourismuslandesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP). Kärnten sei zwar derzeit nicht betroffen, aber „wir können uns nicht in Sicherheit wiegen. Das kann sich schnell ändern.“
Tourismus hart getroffen
Die deutsche Reisewarnung sowie jene der Niederlande - das Land nahm aber neben Kärnten auch die Steiermark und das Burgenland nicht auf die rote Liste - trifft die Tourismusbranche so knapp vor den Herbstferien hart. Martin Stanits, Sprecher der Hoteliervereinigung, befürchtet die nächste Stornowelle. Die Auswirkungen der Reisewarnungen seien „noch nicht abschätzbar“, aber: „Manchen wird es den Rest geben.“
Die Deutschen stellen mit 40 Prozent den größten Teil der Winterurlauber.
Gültig ab Samstag
Die deutsche Reisewarnung gilt ab Samstag; ebenso jene aus den Niederlanden. Wenn deutsche oder niederländische Gäste dennoch ihren Urlaub in den betroffenen Bundesländern antreten, müssen sie bei der Heimkehr einen negativen PCR-Test vorweisen oder in Quarantäne.
Eine Maßnahme, die sich viele wohl nicht antun wollten, befürchtet Hoteliers-Sprecher Stanits. „Da überlegst du dir doppelt und dreifach, ob du ein paar Tage Urlaub buchst.“
Landespolitik besorgt
Landespolitiker sind ebenfalls besorgt. Der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) hofft darauf, dass „wir die Infektionszahlen bald wieder in den Griff bekommen“. Vorarlbergs ÖVP-Tourismuslandesrat Christian Gantner lässt mit einem Satz aufhorchen: Es gäbe Überlegungen, juristisch gegen die Einstufung vorzugehen.
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