Beleidigungen und Prügel für Papp-Stadtchef
Alle sind sich einig, Richter, Staatsanwalt, Verteidiger, sogar die zwei Angeklagten. „Es war einfach blöd“, gesteht jener 29-Jähriger vor Gericht, der im Sommer mit einem Freund ein 44-Sekunden-Video produzierte. Darin schlug er auf eine Pappfigur ein, die ÖVP-Stadtchef Siegfried Nagl darstellte.
"Schwachsinn"
Das reicht aber für eine Anklage wegen gefährlicher Drohung und Beleidigung. „Ein Bürgermeister sperrt sich ja nicht ein, sondern geht durch die Stadt“, begründet der Staatsanwalt. „Muss der jetzt Angst haben, dass er attackiert wird?“ Der Künstler wirkt bei der Frage selbst erschrocken. „Ich hoffe nicht!“
Vor Gericht müssen sich die beiden Männer das Video noch einmal ansehen. „Mir ist das eigentlich sehr unangenehm, das anzuschauen“, gesteht der 29-Jährige. „Bekennendes Arschloch ... das ist Schwachsinn.“ Er habe sich über Veranstaltungsverbote und Lokalschließungen geärgert, dann noch etwas zu viel getrunken, ehe die „Kunstinstallation“ verprügelt wurde. Den „harten Titel“ habe er gewählt, um zu schockieren.
Der Richter belässt es bei einer Diversion: Jeweils 200 Stunden gemeinnützige Arbeit für die Stadt Graz müssen die Angeklagten verrichten – nicht rechtskräftig.
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