Steiermark: Falscher Arzt muss Ende Jänner vor Gericht

Symbolbild
Der vermeintliche Mediziner fälschte eine Promotionsurkunde und ordinierte jahrelang im Keller seines Hauses.

Ein Steirer, der sich offenbar jahrelang als Arzt ausgegeben hat und wohl auch gefälschte Dokumente über seine angebliche Promotion dafür vorgelegt hat, wird sich am 26. Jänner im Grazer Straflandesgericht verantworten müssen. Der Mann aus der Südsteiermark soll zumindest 126 Patientinnen und Patienten falsch behandelt haben, bestätigte Hansjörg Bacher, Sprecher der Staatsanwaltschaft Graz, am Mittwoch einen Bericht der Kronen Zeitung.

Anklage auf Kurpfuscherei

Rund zwei Jahre lang war gegen den 61-Jährigen ermittelt worden. Die Anklage lautet nun auf Kurpfuscherei, schweren gewerbsmäßigen Betrugs, teils fahrlässige, teils vorsätzliche Körperverletzung und Urkundenfälschung. Der Betrugsschaden soll sich auf knapp 58.000 Euro belaufen.

Ordiniert hatte der falsche Mediziner zwischen 2014 und 2020 im Keller seines Hauses in der Südsteiermark. Dort wurden von den Ermittlern Medikamente, Notarzt-Jacken, Behandlungsutensilien, Uniformen von Rettungsorganisationen, ein Schild mit der Aufschrift "Arzt im Dienst" sowie ein Blaulicht für "Einsatzfahrten" gefunden.

Operative Eingriffe und Spritzen

Der Beschuldigte soll Medikamente verschrieben wie auch Spritzen verabreicht haben. Manche der Patienten sollen gegenüber den Ermittlungen von "massiven Schmerzen" gesprochen haben, die der "Arzt" ihnen bei den Behandlungen zugefügt haben soll. Von operativen Eingriffen am Kopf ist die Rede. Das alles dürfte wohl Ende Jänner beim Prozess im Detail zur Sprache kommen.

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