Polizeieinsätze bei Fußballspielen: Bremen punktet gegen Verband

Werder Bremen Fans vor einem Match.
Die Deutsche Fußball Liga muss laut Bundesverwaltungsgericht Mehrkosten tragen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

In Deutschland schwelt schon lange der Streit über die hohen Kosten von Polizeieinsätzen bei Fußballspielen, vor allem bei Hochrisikospielen mit gewaltbereiten Fan-Gruppen. Fakt ist: Die deutschen Fußballclubs setzen pro Jahr rund vier Milliarden Euro um, die Gesamtkosten der Polizeieinsätze in den fünf Fußball-Ligen werden auf 120 bis 150 Millionen Euro geschätzt. Diese Kosten tragen die einzelnen Bundesländer.

„Der Fußball ist nicht Verursacher der Gewalt, und eine bloße Umverteilung von Kosten führt nicht zur notwendigen Reduzierung der Polizeieinsätze“, sagte Reinhard Rauball, Präsident der Deutschen Fußball Liga (DFL) zur deutschen Tageszeitung FAZ. Die Gewährleistung der Sicherheit sei eine Kernaufgabe des Staates.

Land klagte

Das Land Bremen wollte sich mit den hohen Kosten nicht abfinden. So muss es zum Beispiel bei einem Derby zwischen Werder Bremen und dem Hamburger Sportverein (HSV) rund 1.000 Polizisten einsetzen. Das kostet 425.000 Euro. Bei einem normalen Spiel sind 250 Uniformierte im Einsatz.

Bremen klagte nicht die Clubs, sondern die DFL auf Zahlung der Kosten. Das Bundesverwaltungsgericht gab Bremen in Sachen Mehrkosten bei Risikospielen recht. Die Fußballspiele seien aufgrund der Sicherheitsleistung der Polizei erfolgreich, sagt das Gericht. Indes bleibt Hamburg dabei, keine Mehrkosten den DFL zu verrechnen.

Das Bremen-Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die DFL hat dagegen Revision eingelegt.

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