Personalmangel bei Postbus: Betriebsrat schlägt Alarm
Ausfälle. Es sind prekäre Arbeitsumstände, die der Betriebsratsvorsitzende der ÖBB-Postbus GmbH, Robert Wurm, am Freitag in einer Aussendung schildert: Die Dienstpläne der Buslenker seien teils „unmenschlich“ und „sicherheitsgefährdend“, der Umgang mancher Dienststellen mit den Mitarbeitern untragbar.
Die Konsequenz: Immer mehr Mitarbeiter würden kündigen und zur Konkurrenz wechseln, was zu einem Personalmangel führe. Dieser schlage sich nun auf den Personenverkehr nieder: In Oberösterreich sei die „Nachtschwärmer“-Linie gestrichen worden, in Salzburg und Niederösterreich seien Tagverbindungen betroffen.
„Wir sind damit nicht gerne an die Öffentlichkeit gegangen, aber wir haben keine andere Möglichkeit mehr gesehen“, sagt Wurm auf KURIER-Anfrage. Der Personalmangel habe sich in den vergangenen beiden Jahren immer mehr verschärft, doch bei der Geschäftsführung sei man auf taube Ohren gestoßen. Wurm kritisiert insbesondere das Management in Salzburg: 92 Mitarbeiter sollen dort in den vergangenen 17 Monaten gekündigt haben.
„Anstatt fünf Tage fahren die Lenker oft sieben bis acht Tage durch“, kritisiert Wurm. Zudem sei der Umgangston mit den Mitarbeitern nicht tragbar. Aussagen wie „Wenn es dir nicht passt, such dir eine andere Arbeit“ sollen gegenüber Mitarbeitern gefallen sein. Außerdem würden den Chauffeuren die oft langen Steh- und Wartezeiten nicht abgegolten.
Seitens der ÖBB bestätigt man, dass es zu krankheitsbedingten Ausfällen auf der „Nachtschwärmer“-Linie gekommen sei, auch im Bereich von Mödling (NÖ) habe es Probleme gegeben. Dort werde es noch bis 13. August vereinzelt zu Ausfällen kommen. In Salzburg habe es jedoch keine Streichungen gegeben, so ÖBB-Sprecher Bernhard Rieder: „Es gibt in ganz Europa einen Mangel an Fachkräften und Buslenkern, das ist bekannt.“ Daher haben die ÖBB in enger Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat eine Recruiting-Kampagne gestartet.
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