Omikron bringt neue Herausforderung für die Spitäler

Omikron bringt neue Herausforderung für die Spitäler
In der Omikron-Welle gibt es zunehmend Covid-Zufallsbefunde bei Patienten, die wegen anderer Gründe ins Spital kommen

Die Omikron-Virusmutation ist deutlich ansteckender als bisherige Varianten. Sie verursacht jedoch bisher tendenziell weniger schwere Krankheitsverläufe. Das sind zunächst einmal gute Nachrichten für die mögliche Belastung der Intensivstationen in der laufenden Welle:

In Salzburg, das bisher unter den Bundesländern die höchsten Infektionsraten hat, musste noch kein einziger Omikron-Fall intensivmedizinisch behandelt werden. Die derzeit zwölf Patienten auf diesen Stationen sind durchwegs „Langlieger“ aus der Delta-Welle.

Neues Phänomen

Doch Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) hatte vergangene Woche bereits darauf hingewiesen, dass Covid immer öfter bei Patienten festgestellt wird, die eigentlich wegen anderer Diagnosen aufgenommen werden.

„In den vorigen Wellen haben wir das nicht so gesehen. Wer mit Covid krankenhauspflichtig wurde, kam primär wegen dieser Infektion zu uns“, sagt Jürgen Koehler, ärztlicher Leiter des Uniklinikums Salzburg, dem größten Krankenhaus im Bundesland.

Nun häufen sich aber die Zufallsbefunde im Spital. Und sie dürften mit dem Anstieg an Infektionen weiter zunehmen. „Wir müssen davon ausgehen, dass sich viele infizieren, die aber eigentlich etwa wegen eines Beinbruchs zu uns kommen“, so Koehler.

Omikron bringt neue Herausforderung für die Spitäler

Jürgen Koehler ist Ärztlicher Direktor am Uniklinikum Salzburg

Ansteckend können diese Patienten dann aber trotzdem sein. „Wir haben unsere Strategie geändert. Patienten mit Covid-Nebendiagnosen sollen dort behandelt werden, wo sie fachlich am besten verortet sind.“ Und das sind keine Corona-Stationen.

Diese Patienten müssen somit in den jeweiligen Fachabteilungen isoliert werden, was dort freilich eine logistische Herausforderung ist. „Wir müssen vorsichtig sein, damit die Infektion nicht weitergetragen wird“, erklärt der Mediziner. Der Aufwand für das Personal, zwischen dem infektiösen und dem nichtinfektiösen Bereich zu wechseln, sei – Stichwort Schutzkleidung – enorm.

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