ÖBB „blitzen“ Verkehrssünder
Das Rotlicht leuchtet, der Schranken geht zu – und dennoch überqueren viele Lenker noch schnell die Eisenbahnkreuzung. Im Vorjahr gab es laut den ÖBB 88 Kollisionen an Bahnübergängen. 50 Prozent davon passierten auf technisch gesicherten Kreuzungen.
Um dass riskante Verhalten vieler Autofahrer zu ändern, setzen die ÖBB nun auf Überwachungskameras. Im Rahmen eines Pilotprojekts werden jene Autos geblitzt, die trotz Rotlicht die Gleise überqueren. Die Kennzeichen werden erfasst und automatisch an die Exekutive weitergeleitet. Den Verkehrssündern drohen Geldstrafen sowie ein Vormerkpunkt.
Ausbau
Derzeit sind vier Blitzanlagen im Einsatz: in Allentsteig in Niederösterreich, in Pfarrwerfen in Salzburg, im Burgenland sowie in Klagenfurt-Waidmannsdorf. Bei letzterer wurden in der ersten Betriebswoche 150 Anzeigen ausgestellt. Bereits im Herbst sollen zwei weitere Bahnübergänge in Nieder- und Oberösterreich folgen. Aus gutem Grund.
„Immer wieder umfahren Verkehrsteilnehmer Schranken und auch eingeschaltete Rotlichter vorsätzlich“, sagt ÖBB-Sprecher Michael Braun. 2012 hätte dies 14 Personen das Leben gekostet. 45 wurden bei Unfällen mit Zuggarnituren verletzt. Gleich 16 Kollisionen geschahen auf Bahnkreuzungen, die per Schranken gesichert sind. Mit dem Pilotprojekt soll untersucht werden, ob der Einsatz der Kameras die Zahl der Unfälle zurückgehen lässt.
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