Obst pflücken in den öffentlichen Parks von Wien

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Ein Verein pflanzt Obstbäume auf öffentliche Flächen in Wien und alle dürfen davon „naschen“.

Zusammenfassung

  • Der Verein 'ObstStadt Wien' pflanzt seit 2018 Obstbäume auf öffentlichen Flächen, von denen alle ernten dürfen.
  • In Nachbarschaftsgärten in Wien können Bürger eigenes Gemüse anbauen und Teil einer Gemeinschaft werden, aber oft gibt es Wartelisten.
  • Der Gemeinschaftsgarten im Döblinger Hugo-Wolf-Park ermöglicht gemeinschaftliches Garteln, während der 'Naschgarten' öffentlich zugänglich ist.

Von Astrid Mörk

Die Wienerinnen und Wiener lieben ihre Parks – verständlicherweise. Wenn es dort dann auch noch die Möglichkeit gibt, selbst Gemüse anzubauen, bleibt fast nichts mehr zu Wünschen übrig. Vereine und Initiativen reagieren darauf und bieten vermehrt die Möglichkeiten an, Gartenflächen gemeinschaftlich zu nutzen.

Der Verein „ObstStadt Wien“ zum Beispiel rief bei der Gründung 2018 ein ganz besonderes Projekt ins Leben. Dabei werden Obstbäume in öffentlichen Flächen inmitten von Wien angebaut, von denen jeder ernten darf.

Gemeinschaftsgärten

Aber nicht nur das: Man kann auch in der Stadt garteln – in Dutzenden Nachbarschaftsgärten gibt es die Gelegenheit, inmitten der Stadt eigenes Gemüse zu ziehen und Teil einer engagierten Gemeinschaft zu werden. Wer sich beteiligen will, meldet sich am besten direkt bei den Vereinen, denen die Gärten unterstehen.

Beete im Gemeinschaftsgarten

Obst im Naschgarten

Gemeinschaftsgarten mit Beeten

Obstbäume im Naschgarten

Obst im Naschgarten

Schild im Gemeinschaftsgarten

Beete im Gemeinschaftsgarten

Obstbäume im Naschgarten

Allerdings: Bei vielen Gärten gibt es eine lange Warteliste, die die Vergabe der Beete regelt. Um zum eigenen Garten zu kommen, braucht es also Geduld. Ist es dann aber so weit, könnte es aussehen wie im Gemeinschaftsgarten im Döblinger Hugo-Wolf-Park. Hier beteiligen sich 35 Personen an der Pflege des Gartens, der dem Verein „Garten für Alle!“ unterstellt ist. 

Während die Beete ausschließlich den jeweiligen Gärtnerinnen und Gärtnern vorbehalten sind, wird der benachbarte „Naschgarten“ gemeinschaftlich gepflegt. Auch der Öffentlichkeit steht dieser offen, betont der Obmann des Vereins, David Ifraimov, der sich selbst den Künstlernamen David Sonnenbaum gegeben hat. Naschen ist also ausdrücklich erlaubt, allerdings nach dem „Fair-use-Prinzip“. Das bedeutet, dass man nur so viel erntet, wie man in den eigenen Händen tragen kann. Bis die Früchte heuer reif sind, dauert es noch.

Alte Bäume

Etwas weiter liegt der kleine Garten „Obstwiese Wildbiene 19“. Neben drei Feigenbäumen stehen im Park auch ein Birnenbaum und ein Kiwibaum. Diese Obstbäume hier seien bereits älter, sagt Sonnenbaum. Damit tragen sie auch schon Früchte. „Das dauert ja seine Zeit“, erklärt Sonnenbaum. Die Beete nebenan sind hier ausschließlich für die Vereinsmitglieder bestimmt und somit privat.

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