Eine Gruppe rund um Landtagspräsident
Karl Wilfing, der seit seiner Zeit als Poysdorfer Bürgermeister und Mistelbacher Landtagsabgeordneter politisch als „Mister Weinviertel“ gilt, will nun ein neues Regionsbewusstsein schaffen. Nicht zuletzt aus einem Unbehagen heraus, dass der Zuzug aus Wien die Identifikation schwäche. Karl Wilfing: „Diese Personen fühlen sich leider nicht als Weinviertler.“
Deswegen wird jetzt das Projekt „Regionsbewusstsein Weinviertel“ gestartet. Die Maßnahmen sind umfangreich: Für Neugeborene wird es Bodys mit dem Schriftzug „Ich bin ein echter Weinviertler“ geben. Für Kinder gibt es regionale Buttons zum Anstecken, für Erwachsene Weinviertel-Liegestühle oder Weinviertel-Hüte.
Damit nicht genug. Alle 122 Gemeinden erhalten eine Fahne mit dem Weinviertel-Logo, die im Frühjahr gehisst werden soll. Für die Schulen sollen Anschauungs- und Lernmaterialien erstellt werden, für Kinder wird ein Magazin mit dem Maskottchen Betty Bernstein produziert.
Karl Wilfing ist fest davon überzeugt, dass sich so die gesamte Region „als Gegenpol zum Großstadt-Tourismus“ positionieren kann. „Wenn wir unser Ziel erreichen, bewusst Weinviertler zu sein und den Weinviertel-Spirit zu leben, dann profitieren wir letztlich alle davon, weil unsere regionale Wirtschaft aufblühen wird, weil wir bewusster Zeit in unserem Weinviertel verbringen und Geld hier ausgeben“, sagt Wilfing. Er hat die Patronanz über diese Initiative übernommen.
Die Präsentation fand gemeinsam mit den Leader-Obleuten statt. Ein kräftiger Rückhalt, denn diese stehen praktisch für alle 122 Gemeinden. Als Ort wurde ein Weinkeller in Niederkreuzstetten gewählt, ein fast 400 Jahre alter Herrschaftskeller. Womit man eigentlich wieder bei der Person
Simon Polt gelandet ist.
Die Gruppe glaubt, dass mit den Werbemaßnahmen „im speziellen Schüler und Jugendliche, Zugezogene und Personen, die aus der Region weggezogen sind, zu „stolzen Weinviertlern“ gemacht werden. Und: „Durch unsere neu gewonnene Strahlkraft nach außen werden wir auch noch interessanter für Gäste aus dem Umland und aus ganz
Österreich“, ist Wilfing überzeugt.
Sicher macht ihn auch die neueste UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes, auf der sich nun auch die Weinviertler Bräuche „Ladumtragen“ der Mistelbacher Winzer und „In d’ Grean geh’n“ wiederfinden. Doch das ist bereits Weinviertlerisch für Fortgeschrittene.
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