Nauders: Niederländisches Lawinenopfer gestorben
Jener niederländische Tourengeher, der am Freitag in Nauders in Tirol bei einem Lawinenunglück schwerst verletzt worden war, ist am Samstag in der Universitätsklinik Innsbruck gestorben. Der 51-Jährige, der nach dem Unglück noch reanimiert werden konnte, hatte sich in einem lebensbedrohlichen Zustand befunden und erlag schließlich seinen Verletzungen.
Laut Polizei war der Mann, der Mitglied einer vierköpfigen Tourengehergruppe war, im freien Gelände von einem Schneebrett verschüttet worden. Er konnte von seinen Begleitern geborgen und erfolgreich reanimiert. Zwischenzeitlich hatte es geheißen, dass der Mann nur mehr tot geborgen werden konnte.
Die vierköpfige Gruppe, bestehend aus deutschen und niederländischen Urlaubern, war im freien Gelände im Bereich Valdafur im Gemeindegebiet von Nauders (Bezirk Landeck) aufgestiegen, als sich das Schneebrett gelöst hatte.
Suchaktion in Westendorf
Ein Einsatz nach einem Lawinenabgang in Westendorf im Tiroler Bezirk Kitzbühel ist am Sonntagnachmittag beendet worden. "Es wurde niemand verschüttet", sagte ein Polizist.
Im Südtiroler Ratschingstal hingegen wurden bei einem Lawinenabgang im freien Skiraum zwei Wintersportler von einem Schneebrett erfasst und teilverschüttet. Laut der Landesnotrufzentrale konnten aber beide mit leichten bzw. mittelschweren Verletzungen geboren werden. Sie wurden ins Krankenhaus nach Brixen geflogen. Der Lawinenabgang hatte sich kurz vor 11.30 Uhr ereignet. Im Einsatz standen Bergrettung, Feuerwehr, Carabinieri und zwei Rettungshubschrauber.
Nach wie vor hohe Lawinengefahr
Die Experten des Landes haben die Lawinengefahr in weiten Teilen Tirols am Sonntag weiterhin als erheblich beurteilt. Insbesondere südlich des Arlbergs, der Nordalpen und der Kitzbüheler Alpen herrschte oberhalb von etwa 2.000 Metern die Stufe "3" der fünfteiligen Gefahrenskala. Darunter wurde sie als mäßig bzw. gering eingestuft. Zudem erschwere der Neuschnee die Beurteilung, hieß es.
Das Hauptproblem sei, dass die Altschneedecke unterhalb des Pulverschnees zum Teil schlecht aufgebaut ist. Die Hauptgefahr liege im Übergangsbereich von wenig zu viel Schnee, dort reiche bereits geringe Zusatzbelastung aus. In den Regionen entlang des Alpenhauptkammes und in den Tuxer Alpen könnten Lawinen mittlere Größe erreichen, hieß es.
Zudem findet man laut den Experten oberhalb der Waldgrenze verbreitet frische Triebschneepakete. Diese sind vermehrt oberhalb von rund 2.300 Metern im schattigen, kammnahen Steilgelände sowie in ostexponierten Hängen zu finden. Aus besonnten extrem steilen Hängen ist mit Lockerschneelawinen zu rechnen. An der Situation werde sich auch in den kommenden Tagen nicht viel ändern, so die Experten.
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