Nach Felssturz in der Bärenschützklamm: Drittes Todesopfer entdeckt

++ HANDOUT ++ STEIERMARK: FELSSTURZ IN DER BÄRENSCHÜTZKLAMM BEI MIXNITZ -  DRITTES TODESOPFER GEBORGEN
Es soll sich um einen 30-jährigen Studenten aus der Slowakei handeln, der in Graz studierte.

Wie berichtet, kam es am Mittwoch um die Mittagszeit im Bereich der "Bärenschützklamm" im steirischen Bezirk Bruck-Mürzzuschlag zu einem Felssturz. Felsteile brachen dabei auf den dortigen Wandersteig hinab.

Eine Wandergruppe wurde getroffen. Ursprünglich hieß es, dass zwei Wanderinnen verstarben und acht weitere Wanderer verletzt wurden.

Nun wurde bekannt, dass in der Nacht auf Freitag auch eine dritte Person tot gefunden wurde. Die Suche in der extrem unzugänglichen Klamm gestaltete sich äußerst schwierig.

Der Tote wurde von den Mitgliedern der Canyoning-Rettungsgruppe der obersteirischen Bergrettung gefunden, wie ein Polizeisprecher der APA mitteilte. Die Spezialgruppe hatte bereits am Unglückstag im Mixnitzbach nach Opfern des Unglücks gesucht und zwei beim Felssturz ums Leben gekommene Frauen geborgen - eine 50 Jahre alte Ungarin und eine 21-Jährige aus dem Bezirk Graz Umgebung. Eine Obduktion soll nun durchgeführt werden.

Student aus der Slowakei

Als der Slowake am Donnerstag noch nicht zurück war und seine Kollegen sich Sorgen machten, versuchten sie, ihn am Mobiltelefon zu erreichen - vergeblich. Als sie den Medien Berichte über das Unglück entnahmen, meldeten sie sich am Donnerstagabend bei der Polizei. Eine Suche in der vom Mixnitzbach durchflossenen Klamm wurde in der Nacht auf Freitag erneut aufgenommen - bis man Freitagfrüh traurige Gewissheit hatte.

Der Mann lag am Grund eines fünf Meter tiefes Beckens hinter einem der großen Wasserfälle.

Das 30-jährige Opfer aus der Slowakei hatte in Graz studiert und in einer Wohngemeinschaft mit zwei Kollegen gelebt. Am Mittwoch hatte er die Wanderung in der Klamm gemacht und dürfte bei dem Felssturz ins Wasser des Mixnitzbaches gerissen worden sein.

Weitere Suchaktion nicht ausgeschlossen

Bei der Befragung der Personen, die zum Unglückszeitpunkt in der Bärenschützklamm gewesen sind, hatte es keine Hinweise auf den Mann gegeben, wie ein Polizist auf APA-Anfrage sagte. Die Lage sei sehr unübersichtlich gewesen. Ob es eine weitere Suchaktion gibt, soll noch entschieden werden.

„Die Situation ist gefährlich, es muss auch abgewogen werden, ob man die Einsatzkräfte dem Risiko weiteren Steinschlags aussetzen will“, sagte der Beamte. Die Klamm ist bis auf weiteres gesperrt.

Damit ist die Opferbilanz nach dem Felssturz am Mittwoch zu Mittag auf drei Tote und neun Verletzte - davon ein Schwerletzter - gewachsen. Bei den Verletzten handelt es sich um sechs Männer, zwei Frauen und ein Kind (9). Bis auf einen Mann aus Ungarn sind alle aus Österreich.

Die Bärenschützklamm ist eine wasserführende Klamm, in der über 164 Leitern ein Höhenunterschied von etwa 350 Metern zwischen 750 Metern und rund 1.100 Metern Seehöhe überwunden wird.

Ausgangspunkt ist Mixnitz im Gemeindegebiet von Pernegg (Bezirk Bruck-Mürzzuschlag), die Klamm führt u.a. zur Wallfahrtskirche Schüsserlbrunn, zur Almwirtschaft „Zum guten Hirten“ beim Ausstieg aus der Klamm, auf den Hochlantsch (1.720 Meter Seehöhe) oder in Richtung Teichalm.

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