Zwei Tote und acht Verletzte nach Felssturz in steirischer Klamm

Die Bärenschützklamm in Pernegg-Mixnitz nahe Graz ist eine der längsten und eindrucksvollsten wasserführenden Klammen Österreichs. 164 Holzbrücken mit über 2500 Sprossen erschließen das enge Tal, das der Mixnitzbach in Jahrmillionen geschaffen hat. Auf einer Länge von 1.300 m überwindet man dabei 350 Höhenmeter.
Eine 50-Jährige Ungarin und eine 21-Jährige Steierin sind nach einem Felssturz in der Bärenschützklamm ums Leben gekommen.

Wie die Landespolizeidirektion Steiermark berichtet, kam es gegen Mittag im Bereich der "Bärenschützklamm" (Bezirk Bruck-Mürzzuschlag) zu einem Felssturz. 

Gegen 12:00 Uhr brach ein Felsteil ab und stürzte auf den dortigen Wandersteig. Eine Wandergruppe, die auf den dortigen Holztreppen unterwegs war, wurde dabei getroffen.

Zwei Wanderer verstarben nach dem Felssturz, acht weitere wurden verletzt. Bei den tödlich verletzten Personen handelt es sich um eine 50-Jährige aus Ungarn und eine 21-Jährige aus dem Bezirk Graz-Umgebung. Sieben Personen erlitten leichte, eine Person schwere Verletzungen. Sie wurden zum Eingang der Klamm gebracht, dort vom Rettungsdienst bzw. Rettungshubschraubern übernommen und in Krankenhäuser eingeliefert.

Die vom Mixnitzbach durchflossene Bärenschützklamm ist extrem unzugänglich, Retter und Material mussten durch steile Felswände abgeseilt werden oder von Mixnitz aus wenigstens eine Stunde lang aufsteigen, um zur Unglücksstelle zu gelangen. Im Einsatz standen die Bergrettung, das Rote Kreuz, die Alpinpolizei, der ÖAMTC und das Bundesheer. Über die Identität der Opfer gab es vorerst keine Angaben.

Die Rettungskräfte mussten auch den eiskalten Mixnitzbach mit Hilfe einer Canyoning-Rettungsgruppe aus der Obersteiermark absuchen, da sich dort eventuell weitere Opfer finden könnten. Der Mixnitzbach in der Klamm birgt zahlreiche Wirbel und vom Wasser ausgeschürfte Bereiche, dazu Spalten und Schlünde. Die Canyoning-Gruppe und deren Material wurde vom Bundesheer eingeflogen.

"Es ist leider traurige Gewissheit", sagte Bergrettungs-Landesleiter Michael Miggitsch zur APA. Die Rettungs-und Bergungsarbeiten waren am Nachmittag noch im vollen Gange. Ob die Opfer zu einer Gruppe gehörten oder einzeln unterwegs gewesen waren, konnte vorerst nicht geklärt werden

Der Felssturz könnte eine Folge der schweren Unwettern sein, welche die Steiermark in der Nacht auf Dienstag heimsuchten. Bereits gestern hatte sich in der Weizerklamm ein Stück einer Felswand gelöst und war auf die Straße gefallen.

Die Bärenschützklamm

Die Bärenschützklamm ist eine wasserführende Klamm, in der über 164 Leitern ein Höhenunterschied von etwa 350 Metern zwischen 750 Metern und rund 1.100 Metern Seehöhe überwunden wird. Ausgangspunkt ist Mixnitz im Gemeindegebiet von Pernegg, die Klamm führt u.a. zur Wallfahrtskirche Schüsserlbrunn, zur Almwirtschaft "Zum guten Hirten" und weiter Richtung Teichalm.

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