"Muttertagsregel" hebelt Quarantäne bei Einreise aus

Für Verwandtenbesuche werden heute Grenzübertritte von Bayern nach Österreich erleichtert
Familienbesuche aus Deutschland am Muttertag erlaubt. Über Regelung aus Ministerium herrscht aber Verunsicherung.

Erleichterung, aber auch Verunsicherung und Kritik löste eine Regelung des Gesundheitsministeriums aus, die am Muttertag Besuche aus Bayern in den benachbarten österreichischen Bundesländern erleichtern soll. Eine Quarantäne soll den deutschen Muttertags-Grenzgängern erspart bleiben, legitimiert durch die Anführung von "berücksichtigungswürdigen Gründen" gegenüber den Kontrollorganen.

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) betonte am Samstag nochmals sein Wohlwollen, dass es am Muttertag nach Wochen der familiären Trennung wieder zu gemeinsamen Stunden kommen könne. Dabei appellierte er aber einmal mehr, bei den Besuchen bei Müttern und Großmüttern die Grundsätze der Corona-Maßnahmen einzuhalten: Hygiene, Abstand und Fernbleiben bei Krankheitssymptomen. Die kulante Entscheidung seines Ministeriums, grenzüberschreitende Familienbesuche zu ermöglichen, brachte Anschober aber auch Kritik ein. So beklagte Oberösterreichs Verkehrslandesrat Günther Steinkellner (FPÖ), dass seiner Verkehrsabteilung keine offiziellen Informationen über die „Muttertagsregel“ vorliegen. Was genau unter "berücksichtigungswürdigen Gründen" gemeint sei, habe die Gesundheitsbehörde nämlich nicht erläutert. "Ein erfolgreicher Familienbesuch wird somit zum Lotteriespiel. Zahlreiche Fragen bleiben offen", kritisierte Steinkellner.

Auf eine direkte Absprache mit dem Bund berief sich dagegen der Landeseinsatzstab Salzburg in einer Aussendung. Verwandtenbesuche aus Bayern seien am Sonntag zwischen 0 und 24 Uhr bei "mündlicher Glaubhaftmachung" die Einreise zu gestatten, hieß es darin. Ob die Muttertagsregel nur für Bundesländer, die an Bayern angrenzen, oder auch für andere Länder wie Vorarlberg oder Tirol gilt, "steht in den Sternen", beklagte Steinkellner.

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