Most Wanted: Meistgesuchte Frau Österreichs festgenommen

Most Wanted: Meistgesuchte Frau Österreichs festgenommen
Die 63-jährige Frau war seit Jahren untergetaucht. Sie soll mindestens 4,2 Millionen Euro Schaden angerichtet haben.

In Seeham (Flachgau) haben Zielfahnder des Bundeskriminalamts und Beamte des Salzburger Landeskriminalamts Dienstagvormittag eine mutmaßliche Millionenbetrügerin festgenommen. Laut Medienberichten wurde die 63-Jährige nach langjähriger Flucht in der Wohnung einer Freundin gefasst. Wo sie sich in den vergangenen Jahren aufgehalten hat, ist noch unklar.

Die Unternehmerin steht im Verdacht, zwischen 2005 und 2008 als Geschäftsführerin einer Liegenschaftsverwaltung in mindestens zwölf Fällen Privatpersonen und Firmen um etwa 4,2 Millionen Euro geschädigt zu haben. "Sie hat beim Verkauf von Immobilien, die ihr nicht gehört haben, Prämien und Anzahlungen kassiert. Zu einem Vertragsabschluss ist es dann aber nie gekommen", sagte Vincenz Kriegs-Au, der Sprecher des Bundeskriminalamts, zur APA.

Letzter Aufenthalt war Hotel in Klosterneuburg 

Zudem habe die Frau in Hotels genächtigt, ohne dafür zu zahlen. "Im Jahre 2011 ist die Frau dann untergetaucht. Der letzte bekannte Aufenthalt war ein Hotel in Klosterneuburg, wo sie mehrere Wochen gewohnt hat." Dann wurde es trotz EU-Haftbefehl ruhig um die Frau. Am 18. Oktober 2019 beteiligte sich das Bundeskriminalamt an der Europol-Kampagne "EU Most Wanted - Crime has no gender", wo gezielt auch über Medien nach gesuchten weiblichen Tatverdächtigen gefahndet wird. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft wurde die 63-Jährige auf die Suchliste gesetzt.

"Wir haben gehofft, dass sie sich aufgrund des psychischen Drucks selber stellt. Bei einem Drittel der Personen, nach denen öffentlich gefahndet wird, ist das der Fall", erläuterte der Sprecher. Die Unternehmerin meldete sich aber nicht. Allerdings trudelten Hinweise zu ihrem Verbleib ein, die am Dienstag schließlich zum Zugriff führten. "Sie war sehr überrascht und hat sich widerstandlos festnehmen lassen", erzählte Kriegs-Au. "Sie hat offenbar geglaubt, ewig untergetaucht bleiben zu können."

Die Verdächtige sitzt der derzeit in der Justizanstalt Salzburg ein. Sie soll aber in den nächsten Tagen nach Wiener Neustadt überstellt werden, wo die Staatsanwaltschaft das Verfahren gegen die Frau führt.

Kommentare