Millionenschaden: Prävention gegen Phishing wird verstärkt

Achtung vor gefälschten FinanzOnline-Mails.
Vertreter aus dem Innenministerium sowie von bekannten Unternehmen haben den Startschuss für die zweite Auflage der Kampagne „Zehn Tage gegen Phishing“ gegeben. Phishing betreffe alle Altersgruppen und verursache jedes Jahr Verluste in Millionenhöhe, sagte Franz Ruf, Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit dieser Tage bei der Präsentation.
Phishing bedeutet das Abfischen sensibler Daten wie Passwörter, Bank- oder Kreditkartendaten über gefälschte Webseiten, eMails, SMS oder Telefonanrufe. Oft folgt darauf gezieltes Social Engineering – die Opfer werden durch geschickte Täuschung zu finanziellen Handlungen verleitet.
Mithilfe künstlicher Intelligenz, täuschend echter Fake-Webseiten oder professionell gefälschter Identitäten gelingt es Kriminellen zunehmend, auch erfahrene Internetnutzer zu täuschen. Klassische Warnsignale wie Rechtschreibfehler oder schlechte Layouts verschwinden zunehmend – die Fallen sind oft schwer erkennbar.
Erstmals Rückgang
„Cybercrime ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit“, sagte Andreas Holzer, Direktor des Bundeskriminalamts. Er und Ruf freuten sich vor diesem Hintergrund über einen seit vielen Jahren erstmaligen Rückgang im Bereich Internetkriminalität um 6,8 Prozent im Jahr 2024 im Vergleich zu 2023. Dennoch habe es allein 2024 rund 8.600 Phishing-Fälle mit einem Gesamtschaden von rund 20 Millionen Euro gegeben – „Tendenz steigend“.
Derzeit seien laut Holzer Maschen wie vermeintliche Paketsendungs-SMS sowie fingierte eMails oder SMS im Namen des Finanzministeriums auffällig. Insgesamt sei die Bandbreite an Phänomenen jedoch vielfältig.
Die Zusammenarbeit zwischen Sicherheitsbehörden und Wirtschaft werde nun weiter intensiviert. Im Fokus stehen zehn besonders verbreitete Formen des Phishing-Betrugs, jeden Tag soll eine kriminelle Masche in den Mittelpunkt gerückt werden.
„Phishen Impossible“
Dazu sagte David Ostah, Geschäftsführer der PSA Payment Services Austria: „Mit der Fortsetzung unserer Awareness-Kampagne ,Phishen Impossible‘ setzen wir bewusst auf Information statt Abschreckung.“ Auch für Österreichs Banken habe IT- und Cyber-Security „höchste Priorität“, sagte Franz Rudorfer von der Bankensparte der Wirtschaftskammer.
Natascha Kantauer-Gansch, CCO der Telekom Austria, verwies auf unternehmensinterne Initiativen: „Mit der A1-Seniorenakademie unterstützen wir die Generation 60 plus dabei, digitale Kompetenzen zu erlernen und selbstbewusst online zu agieren.“ Post-Chef Walter Oblin appellierte, die Online-Services der Post „ausschließlich über offizielle Kanäle – nämlich die Post-App und post.at – zu nutzen“. „Im Zweifel lohnt sich immer ein Check der Sendungsnummer“, sagte Oblin.
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