Millionenpleite einer Werbe- und Medienberatungsfirma

Verantwortungslos aus Prinzip?
Zuerst ging die Schweizer Mutterfirma pleite, jetzt hat sie auch die Österreich-Tochter mitgerissen.

Die Rede ist von der Zürcher Publicitas AG und der Wiener Newbase GmbH, die früher auch Publicitas hieß, mit Sitz im Kontrollorstöckl des Schloss Schönbrunn. Das bestätigen die Gläubigerschutzverbände Creditreform und AKV dem KURIER.

Das Wiener Unternehmen beschäftigte sich mit Werbemitteln, Werbeberatung, der Vertretung von Verlagen und Beteiligungen. „Mit Urteil des Bezirksgerichts Bülach vom 11. Mai 2018 wurde über die Publicitas AG der Konkurs eröffnet“, teilen die Schweizer auf Ihrer Homepage mit.

„Die Konkurseröffnung über die Alleingesellschafterin hat negative Auswirkungen auf die österreich-Tochter. Diese kann nämlich ohne den fachlichen Digital-Support der Mutterfirma nicht fortgeführt werden und ist damit nicht überlebensfähig“, heißt es im Insolvenzantrag der Wiener Newbase GmbH. Mit einer gleichnamigen internationalen Firmengruppe hat das Unternehmen offenbar nichts zu tun.

Die Schulden

Die Schulden werden mit zumindest rund 1,271 Millionen Euro beziffert, davon entfallen 380.000 Euro auf Forderungen einer deutschen Schwestergesellschaft. Laut Firmenbuch hatte die Wiener Newbase GmbH bereits im Jahr 2016  rund 3,474 Millionen Euro Schulden angehäuft, 2,2 Millionen Euro Verlust aus dem Jahr davor mitgeschleppt und ein negatives Eigenkapital in Höhe von 1,43 Millionen Euro.

Damals hieß es zu Überschuldung: „Die Geschäftsführer verneinen das Vorliegen einer insolvenzrechtlichen Überschuldung zum Bilanzstichtag. Es liegen in einem derzeit unbestimmbaren Ausmaß stille Reserven in Form von vertraglich zugesicherten Vertretungsrechten mit namhaften Printmedien vor, andererseits liegen hinsichtlich der zum Bilanzstichtag bestehenden Verbindlichkeiten an Konzern zugehörige Gläubiger Nachrangigkeits-Erklärungen vor. Sämtliche auflaufenden Verbindlichkeiten werden innerhalb vereinbarter Zahlungsfristen beglichen.“

Zuletzt hat die Österreich-Tochter nur noch fünf Mitarbeiter beschäftigt.170 Gläubiger sollen betroffen sein.

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