Millionenpleite einer Baufirma

(Symbolbild)
Zwei Subauftragnehmer bei Großprojekten brachten Baufirma mächtig in die Bredouille.

„In den vergangenen zwei Monaten hat sich die Lage insoweit verschärft, als die Gehälter der Bediensteten nicht mehr ausbezahlt werden konnten und auch andere laufende Verbindlichkeiten insbesondere beim Finanzamt und den Lieferanten nicht mehr in vollem und gleichem Umfang bedient werden konnten, trotz der getroffenen Ratenvereinbarungen“, heißt es im Insolvenzantrag der dibau BaugmbH mit Sitz in Untertullnerbach, Niederösterreich. Es hat einen Insolvenzantrag am Landesgericht St. Pölten eingebracht, das Verfahren wurde heute, Dienstag, eröffnet. Das Unternehmen (fünf Millionen Euro Umsatz) beschäftigt laut Gläubigerschutzverband Creditreform bis zu 20 Mitarbeiter, zum Teil Leasingpersonal.

Massive Verluste

Der Bilanzverlust 2017 wird mit 1,3 Millionen Euro beziffert, der operative Verlust mit 453.500 Euro und das negative Eigenkapital mit fast 461.000 Euro. Bei den Lieferanten stand der Betrieb 2017 mit 1,46 Millionen Euro in der Kreide. Damals hatte die Baufirma aber auch noch 362.000 Euro Guthaben bei Banken.

Der herbe Verlust wurde auf zwei Großbaustellen in Wien verursacht: Im ersten Fall schlitterte der Arge-Partner in die Pleite, und dibau musste diese Leistungen abarbeiten. Das führte zu einem Verlust in Höhe von 350.000 Euro. Im zweiten Fall war der Subunternehmer angeblich „weder wirtschaftlich noch terminlich in der Lage den Auftrag zu erfüllen“. Am Ende entstand auch hier ein Verlust in Höhe von 400.000 Euro. Hier wurde der Werklohn in Höhe von 330.000 Euro nicht bezahlt, die Forderung müsste im Prozessweg eingeklagt werden, heißt es weiter. Mit einem weiteren Auftraggeber wurde ein gerichtlicher Vergleich geschlossen, der 40.000 Euro in den Insolvenztopf fließen lässt. Damit kann das Verfahren auch geführt werden.

Sanierungsplan

„Es ist beabsichtigt, den Gläubigern einen Sanierungsplan anzubieten und es wird ein solcher Antrag im Zuge des Insolvenzverfahrens eingebracht werden“, heißt es weiter. „Für die Erfüllung des Sanierungsplanes ist jedoch die Fortführung des Unternehmens erforderlich und ist die derzeitige Auftragslage der Gestalt, dass eine solche Fortführung jedenfalls aus den gegebenen und noch zu erwartenden Aufträgen, sowie aus den offen aushaftenden Werklohnforderungen finanziert werden kann.“ Die Höhe der geplanten Gläubigerquote wird noch nicht angeführt.

Zum Insolvenzverwalter wurde der St. Pöltner Anwalt Oliver Simoncic bestellt.

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