Der Heeresleistungssportler gewann mit einer Gesamtabweichung von nur drei Zentimetern bei acht Sprüngen von 1.000 Metern über Grund. Das Ziel mit der Größe von zwei Zentimetern entspricht in etwa einer 20-Cent-Münze. Es war die erste Goldmedaille für das Bundesheer nach 36 Jahren.
„Die Konkurrenz war hart, die Bedingungen aber perfekt. Es hat zum Glück alles so funktioniert, wie ich mir das vorgestellt habe“, freut sich Graser im Gespräch mit dem KURIER.
„Absolute Freiheit“
Die Faszination Fallschirmspringen hat den drahtigen Soldaten im Rang eines Zugführers schon früh gepackt. Bereits im Alter von 15 Jahren ließ er sich für den Heeressportverein Wals aus Luftfahrzeugen fallen, davor war er ein erfolgreicher Skiläufer. „Es ist einfach total lässig, durch die Luft zu schweben. Es ist ein Gefühl der absoluten Freiheit“, erzählt Graser.
Schnell entdeckte er seine Liebe zum Para-Ski, eine Kombination aus Riesenslalom und Fallschirm-Zielspringen. Im Laufe seiner Karriere hat der Salzburger bereits mehr als 2.800 Sprünge absolviert – ohne einen nennenswerten Zwischenfall, wie er erzählt.
So befreiend und spektakulär die Sportart auch sein mag, Geld lässt sich damit keines verdienen. „Man bekommt nicht einen Cent dafür“, berichtet Graser. Gerade einmal für den Sieg des Gesamtweltcups im zivilen Bereich gibt es um die 250 Euro auf die Hand.
Training
Deshalb, sagt der Weltmeister, sei es auch so wichtig, dass er beim Bundesheer arbeiten könne und auch vom Heeressportverein Red Bull Salzburg unterstützt werde. Denn um einer der besten weltweit zu werden, ist regelmäßiges Training enorm wichtig. Pro Jahr absolviert Graser etwa 300 Sprünge, Trockentraining inklusive. Der Salzburger ist zudem viel unterwegs, oft finden die Wettkämpfe im Ausland statt.
Eine Frage des Alters ist das Fallschirm-Zielspringen übrigens nicht. „Es gibt da kein Ablaufdatum. Je mehr Sprünge man macht, desto besser wird man“, betont Graser. Zuletzt sei ein 82-Jähriger bei einem Wettbewerb angetreten.
Graser hat also noch ein paar Jahre Zeit, um weitere Weltmeister-Titel zu sammeln.
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