Warum Maulwürfe dem Gärtner mehr nützen als schaden

Maulwürfe zeigen eine gute Bodenqualität an.
Rund um die Uhr, Sommer bis Winter: Im Vierstundentakt suchen Maulwürfe ihr bis zu 120 m langes Gangsystem nach Fressbarem ab. Dabei sanieren sie eingestürzte Tunnel oder graben neue Wege. Der Aushub landet mitunter in Gärten.
Vor allem Jungtiere legen neue Gänge an
„Im Frühling und Herbst ist die Erde schön feucht, da sind Maulwürfe am aktivsten“, sagt Melanie Frauendienst von „Die Umweltberatung“. Vor allem Jungtiere legen derzeit ihre Vorrats-, Schlaf- und Nestkammer neu an. Sie können das dreißigfache ihres Körpergewichts verschieben. Die Fachberaterin Grünraum und Garten erklärt, warum die Tunnelbauer willkommen sein sollten.
„Maulwürfe sind Nützlinge“, betont Frauendienst. Sie vertilgen Pflanzenschädlinge wie Drahtwürmer, Engerlinge, Erdraupen und Schnecken; Regenwürmer inklusive. Gleichzeitig durchlüften sie den Boden, sorgen so für unterirdische Artenvielfalt und oberirdischen Ernteertrag. Der Aushub eignet sich hervorragend als Erde für Setzlinge.
Die Anwesenheit der tierischen Landschaftsgestalter zeigt eine gute Bodenqualität an.
Maulwürfe lassen sich kaum vertreiben
„Maulwürfe zu vergrämen, ist schwierig“, sagt die Umweltberaterin. Verlassene Reviere werden sofort nachbesetzt. Am ehesten fruchten Maßnahmen, die den feinen Geruchssinn und das gute Gehör der perfekt angepassten Jäger beleidigen.
Holunderblatt- und Knoblauchjauche, Zwiebelbrühe und saure Milch halten die Tunnelbauer fern. Auch ein quietschendes Windrad oder im Wind pfeifende Glasflaschen schrecken ab.
Maulwurf-Fan Frauendienst rät aber: „Die Gäste sollten im Garten gerne gesehen sein und geschützt werden.“
Kommentare