Lopatka-Prozess: Urteil überraschend verschoben

Der Arzt wurde nicht rechtskräftig schuldig gesprochen
Es gibt neue Anträge, die der Richter erst prüfen muss. Das vorläufige Finale im Verfahren findet erst am 14. Juni statt.

Eigentlich hätte der Prozess gegen Eduard Lopatka am Donnerstag - vorläufig - beendet werden sollen: Am 16. Mai wollte Richter Oliver Graf die Plädoyers halten lassen und sein Urteil verkünden.

Doch der Plan hält nicht: Am Montag gab das Straflandesgericht Graz bekannt, dass die Verhandlung ausfällt. Statt dessen soll der Prozess am 14. Juni fortgeführt werden. Begründet wird dies mit „kurzfristig neuen Beweisanträgen und Urkunden, die der Prüfung durch den Einzelrichter bedürfen“.

Im letzten Moment

So etwas ist in dem Verfahren nichts Neues: Erst beim fünften Prozesstag vergangene Woche monierte Richter Graf gegenüber Anwältin Andrea Peter (sie vertritt gemeinsam mit Gerald Ruhri die vier Kinder Lopatkas), dass sie „immer erst im letzten Moment“ neuen Beweisanträge vorlege.

Sollte der Richter den neuen Anträgen nicht stattgeben - und nicht noch weitere vorgelegt werden -  geht der Prozess somit in vier Wochen in erster Instanz zu Ende.

Der steirische Arzt ist angeklagt, weil er seine vier mittlerweile erwachsenen Kinder rund zehn Jahre lang seelisch gequält haben soll. Vor zwei Jahren wurde er freigesprochen, das Oberlandesgericht hob den Freispruch aber auf.

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