Lienz will kein Bordell sein

Lienz möchte nicht Namensgeber für Kärntner Laufhaus sein.
Aufgebrachte Bürger haben die Stadt alarmiert. Tiroler Bezirkshauptstadt geht gegen "Laufhaus Lienz" in Kärnten vor.

Rund 18 Kilometer liegen zwischen der Tiroler Bezirkshauptstadt Lienz und der Kärntner Gemeinde Oberdrauburg. Über die fast einer Autobahn gleichenden und durch das Drautal führende B100 ist diese Distanz mit dem Auto ein Katzensprung. Dennoch wird dabei eine Bundesländer- und damit natürlich auch eine Bezirksgrenze überquert.

Umso mehr verwundert ein Bordell in Oberdrauburg (Bezirks Spittal an der Drau), das sich seit Kurzem mit dem Namen „ Laufhaus Lienz“ schmückt. Auf Osttiroler Seite kocht Ärger hoch. Aufgebrachte Bürger haben die Stadt Lienz alarmiert.

Bürgermeisterin gegen Namen

Vor einigen Wochen wurde das Thema auch im Stadtrat thematisiert und in der Folge ein Rechtsanwalt mit der Prüfung des Sachverhalts beauftragt. „Wir werden alle Mittel und Wege versuchen, dies zu unterbinden“, kündigte Bürgermeisterin Elisabeth (SPÖ) damals gegenüber der Kleinen Zeitung an.

Die Betreiberin des Etablissements sah hingegen keinen Grund einzulenken und will auf den Namenszusatz „Lienz“ nicht verzichten. Mit diesem ließe sich das Laufhaus nämlich besser vermarkten. Nun geht der kuriose Streit in die nächste Runde. Die Stadtgemeinde Lienz fordert die Laufhaus-Betreiberin nun laut ORF Tirol per Brief auf, den Namen zu ändern und drohte auch mit dem Rechtsweg.

„Wir stützen uns in erster Linie auf die Irreführung, weil sich das Laufhaus weder im Bezirk Lienz befindet, noch in der Stadt Lienz. Dieses Haus hat de facto überhaupt nichts mit Lienz zu tun und führt trotzdem diesen Namen“, erklärt Blanik.

 

Der Namenszug „Lienz“ soll aber nicht nur von der Hausfassade des Laufhauses verschwinden, sondern auch aus der Internetadresse. Der Webauftritt mag vielleicht für das Bordell eine Werbung darstellen, für die Stadt Lienz eher nicht.

Die Prostituierten, die sich laut Betreibern in den Zimmern des Laufhauses einmieten und dort ihre Dienste anbieten können, bewerben sich auf der Homepage mit Fotoauftritten, die alles andere als jugendfrei sind.

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