Mariias Erfolgsgeschichte: Wie das KURIER-Lernhaus dabei half

Frau in Rot-Kreuz-Jacke und Schulkind sitzen an Tisch
Das KURIER-Lernhaus bietet sozial benachteiligten Kindern kostenfreie Lernunterstützung und fördert neben schulischen Leistungen auch soziale Kompetenzen.

Mariia ist 12 Jahre alt, als sie nach Österreich kommt. Geplant hatten sie und ihre Familie das nicht. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat sie aus ihrem Heimatland vertrieben. Das Mädchen spricht kein Wort Deutsch, der Einstieg war – wie für so viele geflüchtete Kinder – schwierig. Mariia verstand kaum, was im Unterricht gesagt wurde.

Doch sie hörte aufmerksam zu, schrieb jedes neue Wort in ein kleines Notizbuch und stellte viele Fragen – manchmal auf Ukrainisch, manchmal auf Englisch und immer öfter auf Deutsch.

Im Oktober 2024 erfährt sie vom KURIER Lernhaus und steigt dort ein, um ihre Sprachkenntnisse weiter zu verbessern. Was Mariia auszeichnet, ist ihr unerschütterlicher Ehrgeiz.

„Jeden Tag lernte sie nach der Schule weiter, las Bücher und übte mit uns die deutsche Sprache in Grammatik, Aussprache und Rechtschreibung“, erinnern sich die Lernhaus-Pädagoginnen an ihre Musterschülerin. „Nach nur einem Jahr sprach sie fließend Deutsch – mit einem sanften ukrainischen Akzent und einem beeindruckenden Wortschatz.“

Stolz auf das Zeugnis

Im Sommer 2025 hält Mariia dann ihr Endjahreszeugnis in den Händen – mit fast lauter Einsern in den Nebenfächern, Deutsch: Gut, Mathematik: Befriedigend, und Englisch: Gut.

„Wir Lernhauspädagoginnen und unsere freiwilligen Lernpaten loben nicht nur ihre Leistungen, sondern auch ihre Disziplin, Hilfsbereitschaft und positive Ausstrahlung, besonders in Mathematik, Englisch und Deutsch glänzt sie“, sind ihre Pädagoginnen stolz. Stolz sind sie auch auf den Weg, den das Mädchen nun eingeschlagen hat: Sie ist nun an der HAK Baden, „ein Meilenstein, den sie sich hart erarbeitet hat“.

Mehrere Menschen stehen nebeneinander, Mann in der Mitte hält eine Box

Präsident Richard Grasl, Michaela Zichtl, Andrea Winter, Michael Opriesnig, Günther Weninger, Clemens-Wolfgang Niedrist und Andrea Kotorman (v. li.)

Leuchtendes Vorbild

Mariias Geschichte ist ein Beispiel dafür, was möglich ist, wenn man an sich glaubt, Chancen nutzt und nie aufgibt. Mariia sagt selbst über ihren Weg: „Ich bin dankbar für jede Hilfe, die ich bekommen habe. Aber ich weiß auch: Ich habe das geschafft, weil ich nie aufgehört habe, an mich zu glauben.“

Die Lernhäuser, die vom KURIER und dem Österreichischen Roten Kreuz betrieben werden, ermöglichen sozial benachteiligten Kindern mit eingeschränkten Deutschkenntnissen, schulischen Schwierigkeiten kostenfreie, qualitativ hochwertige Lernunterstützung, zu beziehen.

Wobei die Lernhäuser unterstützen

Dabei liegt der Schwerpunkt nicht nur auf der Verbesserung der schulischen Leistungen, sondern insbesondere auch auf der Förderung sozialer und interkultureller Kompetenzen. Im ersten Halbjahr 2025 haben 22 Kinder zwischen 6 und 12 Jahren und 39 Jugendliche zwischen 11 und 15 Jahren das Lernhaus besucht.

Somit wurden über 60 Kinder und Jugendliche regelmäßig bei den Hausaufgaben und beim Lernen unterstützt. Seit Schulanfang 2024/2025 besucht ein behinderter Bub das Lernhaus und ist bereits sehr gut integriert, heißt es im Halbjahresbericht.

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