Land Tirol schafft Herdenschutzzäune gegen Wölfe und Bären an

Land Tirol schafft Herdenschutzzäune gegen Wölfe und Bären an
Elektrozäune stehen im Bedarfsfall zum Ausleihen zur Verfügung.

Zum Start der Weide- und Almsaison hat das Land Tirol mobile Herdenschutzzäune für den Einsatz gegen Wölfe und Bären angeschafft. Sogenannte Notfall-Kits, in Aluminiumkisten verpackte mobile Elektrozäune inklusive Stromversorgungseinheit und Zubehör, stehen Tierbesitzern ab sofort im Bedarfsfall zum Ausleihen zur Verfügung, teilte das Land am Mittwoch mit.

Je zwei solcher "Notfall-Kits" mit 300 Laufmetern Elektrozaun lagern an den Landwirtschaftlichen Lehranstalten in Imst, Rotholz, Weitau/St. Johann und Lienz und können dort nach vorheriger Anmeldung bei der Abteilung Landwirtschaftliches Schulwesen, Jagd und Fischerei kostenlos ausgeliehen werden. Zum Einsatz kommen sollen die Herdenschutzzäune, "wenn sich ein Wolf in der Nähe von Weidetieren befindet oder bereits Tiere gerissen hat", erklärte Josef Gitterle von der Abteilung Landwirtschaftliches Schulwesen, Jagd und Fischerei.

Zudem wurden die Amtstierärzte vertiefend auf die Beurteilung von Rissen durch große Beutegreifer geschult. "Wir wissen, dass Wolf, Bär und Co ein sehr emotionales Thema sind und nehmen die Sorgen der Bäuerinnen und Bauern um ihre Tiere sehr ernst. Und auch wenn wir in Tirol rechtlich die Möglichkeit haben, auffällige und für Menschen gefährliche Wölfe oder Bären zu entnehmen, so haben die großen Beutegreifer europaweit doch einen hohen Schutzstatus", meinte Agrarreferent und LHStv. Josef Geisler (ÖVP). Deshalb müsse man sich darauf vorbereiten, dass Wölfe oder Bären wieder vermehrt im Bundesland auftreten.

In sechs Fällen haben die Amtstierärzte des Landes im heurigen Jahr bereits DNA-Proben zur Abklärung eines Rissverdachtes an Wildkadavern genommen. In drei Fällen ergab die DNA-Analyse, dass es sich um einen Fuchsriss gehandelte hatte, zwei Mal wurde bei den Wildrissen ein Wolfsverdacht bestätigt. In einem Fall konnte keine DNA nachgewiesen werden. "Wer einen Tierkadaver mit Verdacht auf einen Wolfsriss findet, sollte den Kadaver nach Möglichkeit nicht bewegen oder berühren und vor allem dafür sorgen, dass kein Hund zum Kadaver kommt", betonte Martin Janovsky, Beauftragter des Landes für große Beutegreifer.

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