Kroatischer Premier: Bleiburger Treffen muss Österreichs Gesetzen entsprechen

Das Treffen zieht Tausende Besucher an
Kroatischer Premier Plenkovic will umstrittenes Treffen aber "ungeachtet der kirchlichen und politischen Kontroversen" abhalten.

Der kroatische Ministerpräsident Andrej Plenkovic tritt dafür ein, das für kommenden Samstag in Bleiburg geplante umstrittene Kroatentreffen "ungeachtet der kirchlichen und politischen Kontroversen in Österreich" abzuhalten. Jedoch müsse die Veranstaltung "im Rahmen der österreichischen Gesetze" ablaufen. Das erklärte Plenkovic laut Nachrichtenagentur HINA gegenüber der Zeitung Vecernji list.

Der Chef der nationalkonservativen Regierungspartei HDZ (Kroatische Demokratische Gemeinschaft) erinnerte demnach in einem Interview mit Vecernji list (Samstagsausgabe) daran, dass die Gedenkfeier vom kroatischen Parlament unterstützt werde, und dabei "alle Verbrechen gegen unschuldige Kroaten", die nach dem Zweiten Weltkrieg getötet wurden, verurteilt würden.

Offizieller Anlass der umstrittenen Versammlung, bei der es in der Vergangenheit zu zahlreichen Verletzungen des Verbotsgesetzes kam, ist das Gedenken an die Ermordung Tausender kroatischer Ustascha-Soldaten, die aufseiten des faschistischen NDH-Staates (ein Vasallenstaat Nazi-Deutschlands) gekämpft hatten, nach der Kapitulation der Nationalsozialisten im Jahr 1945.

Rund 40.000 geflüchtete NDH-Soldaten wurden in Bleiburg mit ihren Familienangehörigen von der britischen Besatzungsmacht an die kommunistischen Einheiten Titos ausgeliefert. Tausende verloren in Folge - etwa auf dem Rückmarsch nach Jugoslawien - gewaltsam ihr Leben.

Das Kroatentreffen gilt auch als Stelldichein von Ewiggestrigen, die unter dem Deckmantel des Totengedenkens den kroatischen Hitler-Vasallenstaat verherrlichen. Dabei treffen sie auf immer stärkeren Widerstand im Gastland Österreich, von einer Untersagung der Veranstaltung haben die Sicherheitsbehörden aber Abstand genommen.

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