Klimawandel lässt den April zum Sommermonat werden

Am Hallstätter See in Bad Goisern
Der April hat zwar eher kühl begonnen, in den vergangenen Tagen hat er sich allerdings zu einem Sommermonat entwickelt - wärmemäßig. Und zwar nicht nur tagsüber, sondern auch in der Nacht.
So hat die geosphere Austria laut wetterblog.at in der Nacht auf Donnerstag in Bad Goisern einen neuen Rekord für eine Minimal-Temperatur in einer Aprilnacht gebracht. Gemessen wurden 18,3 Grad - der bisherige Rekord lag bei 14,8 Grad und stammt aus dem Jahr 2009.
23 Grad um 9 Uhr morgens
Und in dieser Tonart ist es am Donnerstag in Bad Goisern weitergegangen. Schon um 9 Uhr am frühen Vormittag hatte es 23 Grad - begünstigt durch den Südföhn, wie ORF-Meteorologe Manuel Oberhuber auf der Plattform Bluesky schreibt.
Wie schon in den Tagen zuvor (in St. Pölten hatte es am Mittwoch 28,3 Grad) klettert die Temperatur auch am Gründonnerstag auf Werte über 25 Grad - und somit gilt auch er als Sommertag, der vierte in Folge, für April höchst selten.
7,7 Grad über dem Durchschnitt
Auch die Abweichung vom Temperaturmittel ist enorm. Am Mittwoch lag die durchschnittliche Temperatur im österreichischen Flächenmittel um 7,7 Grad über dem Vergleichszeitraum der Klimaperiode 1961 bis 1990, ebenso der Tag davor. Im Vergleich zur bereits wärmeren Periode von 1991 bis 200 liegt dieser 16. April 2025 immer noch um 6,7 Grad über dem Durchschnitt. Der Temperaturrekord vom April datiert übrigens aus dem Jahr 2012 - da wurden in Braunau/Ranshofen 31,8 Grad gemessen.
Am Gründonnerstag wurden in Melk (Niederösterreich) um 14.30 Uhr schon fast 28 Grad erreicht, während es weiter westlich stürmisch wurde.
Stürmischer Gründonnerstag
Laut geosphere Austria gab es eine leichte Warnung vor starkem Wind von Tirol über Salzburg bis ins oberösterreichische Salzkammergut. In Zell am See wurden Windspitzen von 106 km/h gemessen, in Mariazell knapp über 105, in Kremsmünster am Traunsee ebenfalls mehr als 100 km/h.
Aber zurück zu den Temperaturen. Die Enwicklung hat der Klimawandeldienst Copernicus schon seit den 1980-er-Jahren beobachtet. "Europa hat sich seither doppelt so schnell erwärmt wie der globale Durchschnitt", sagt Samantha Burgess, stellvertretende Copernicus-Direktorin, im jüngsten Klimawandelbericht.
Laut Zustandsbericht des Klimas in Europa 2024, einem gemeinsamen Report des Klimawandeldienstes des EU-Progamms Copernicus und der Weltwetterorganisation (WMO) kamen im Vorjahr mindestens 335 Menschen bei schweren Stürmen und Überschwemmungen ums Leben. 413.000 Menschen hatten unter den Folgen zu leiden.
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