Kickl-Satire bringt Spenden für angezeigte Plakatkünstler

Beim Sieger-Plakat wird Kickl in Banksy-Manier durch einen Rahmen geschreddert
Bei einem Plakat-Contest im Innsbrucker Treibhaus wurde Geld für zwei bei der Rad-WM angezeigte Männer gesammelt

Wochenlang wurde der finale Anstieg der Rad-WM in Innsbruck mit „Ride to Höll“, wie die extrem steile Straße heißt, beworben. Dass zwei junge Männer diesen Titel bei einem der Rennen auf einem Plakat aufgriffen und Österreichs FPÖ-Innenminister in großen Lettern „Kickl ride to Höll“ rieten, brachte ihnen eine Anzeige wegen „Anstandsverletzung“ ein.

Sollte eine Strafe fällig werden, müssen die beiden Rad-Fans diese nun zumindest nicht aus eigener Tasche bezahlen. Bei einer Solidaritätsveranstaltung im Innsbrucker Treibhaus waren die maximal fälligen 360 Euro am Montagabend schnell eingesammelt. Norbert Pleifer, Chef des Kulturzentrums und selbst passionierter Fabrikant von politischen Satire-Plakaten, bot der Veranstaltung kostenlos die Bühne.

Der Innsbrucker Kabarettist Markus Koschuh hatte drei Tage zuvor unter dem Motto „Bitt’schön, Herr Kickl!“ zu einem Plakatcontest aufgerufen. Mehr als 25 Beiträge wurden eingereicht.

Und angesichts von 250 Gästen, die mit ihren freiwilligen Spenden die Strafkassa füllten, meinte Koschuh erfreut: „Es gibt Parteitage, da wird viel länger vorher eingeladen und es kommen weniger Leute.“ Zum Siegerplakat wurde ein beinahe echter Banksy gekürt – ein halb durch einen Bildrahmen geschredderter Kickl und darüber ein abgewandeltes Neil-Young-Zitat: „Keep on galopping in a free world“.

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