USA

Keine Sex-Anklage: Leo S. darf heim nach Österreich

Leo S. mit seinen Eltern Robert und Lena
Die Staatsanwalt in Florida hat Verfahren gegen 18-jährigen Mühlviertler fallengelassen.

Diese positive Meldung sorgte Samstagnacht für viel Freude: Der 18-jährige Leo S., dem nach verbotenem, aber einvernehmlichem Sex mit einer 15-Jährigen in Florida in den USA ein Prozess drohte, darf wieder ins oberösterreichische Mühlviertel. Der Bursch war Ende Juli zu seiner Internet-Chatfreundin gereist und dort beim Treffen mit dem Mädchen verhaftet worden. Wie auf KURIER.at berichtet, dürfen Leo. S. und seine Eltern, die zu ihm nach Florida gereist waren um ihn zu unterstützen, jetzt wieder nach Hause.

Gegen 21.30 verkündet der Leos Anwalt Carl Christian Thier, der auch österreichischer Vizehonorar-Konsul ist, die überraschende freudige Botschaft. "Wir als seine Rechtsanwälte freuen uns, dass es uns gelungen ist, die Staatsanwaltschaft davon zu überzeugen, dass es sich um eine echte Liebesbeziehung gehandelt hat und kein Verfolgungsinteresse des Staates gegenüber Leo S. bestehen sollte", teilte Thier dem KURIER schriftlich mit. "Die Staatsanwaltschaft von Sarasota, Florida hat uns am heutigen Nachmittag (Freitag 14.30 Uhr) mitgeteilt, dass sie entschieden hat, keine Anklage gegen Leo S. zu erheben. Kurz darauf wurde eine entsprechende Entscheidung, eine Declination to Prosecute, bei Gericht eingereicht", berichtete das Anwaltsbüro Urban Thier & Federer weiters. Somit sei Leo S. von den Bedingungen der Freilassung auf Kaution befreit. Nach der Rückgabe seines Reisepasses darf der Mühlviertler somit ungehindert heim nach Österreich reisen.

Haft Wie berichtet war Leo S. nach zehntägiger Haft im Sarasota County Jail von seinen Anwälten per Kaution befreit worden. Ein "besorgter Bürger" hatte die verlangten 200.000 Dollar Kaution zur Verfügung gestellt. In der Heimatgemeinde Mitterkirchen im Bezirk Perg in Oberöstereich organisierte Bürgermeister Hubert Froschauer eine Spendenaktion, damit sich die Familie das teure Rechtsverfahren für ihren Sohn leisten konnte. Zuletzt waren rund 50.000 Euro auf dem Konto, hatte der Bürgermeister berichtet. Daheim im Wohnort kümmerten sich die Nachbar um das verwaiste Haus der Familie. Nachdem ein Gerichtstermin Mitte September seitens der Justiz abgesagt worden war, herrschte Verunsicherung, aber auch Zuversicht. Möglicher Hauptgrund für die nun so rasch getroffene Entscheidung der Staatsanwaltschaft könnte gewesen sein, dass die Freundin Leo vorgetäuscht haben soll, bereits 16 Jahre alt gewesen zu sein. Damit wäre sie nicht mehr ins Schutzalter gefallen.

Heimreise Nach Wegfall der strengen Kautionsbedingungen, die Leo unter anderem die Internetnutzung einschränkte oder ihm auch den Kontakt mit seiner Freundin verbat, ist bislang unklar ob sich der Bursch vor der Heimreise noch mit dem Mädchen trifft. Jedenfalls ist klar, dass Leo demnächst mit Vater und Mutter die Unterkunft in Orange County, wo sie auf einen möglichen Prozess gewartet haben, verlassen wird. Es sei ihr großer Wunsch so schnell wie möglich heim zu dürfen, Nachbarn und Freunde zu treffen und wieder einmal eine Jause beim Mostbauern zu genießen, hatten die Eltern zuletzt dem KURIER mitgeteilt. Dieser Wunsch dürfte bald in Erfüllung gehen.

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