Kein Gehalt für 100 Flughafen-Mitarbeiter: Stadt Klagenfurt bietet Darlehen

Kein Gehalt für 100 Flughafen-Mitarbeiter: Stadt Klagenfurt bietet Darlehen
2.000 bis 2.500 Euro soll es zinslos für die betroffenen Mitarbeiter geben. Auszahlung frühestens in zwei Wochen.

Die Nachrichten rund um den Flughafen Klagenfurt überschlagen sich. Während sich eine Lösung für den krisengebeutelten kleinsten Verkehrsflughafen Österreichs abzeichnet, warten mehr als hundert Flughafen-Mitarbeiter weiter auf die Auszahlung ihrer Gehälter.

2.000 bis 2.500 Euro pro Mitarbeiter

Die Stadt Klagenfurt hat sich darum am Dienstag im Gemeinderat zu einem besonderen Schritt entschieden. Pro Flughafen-Mitarbeiter soll ein Darlehen in Höhe von 2.000 bis 2.500 Euro gestattet werden. Die Sozialabteilung der Stadt hat bereits einen entsprechenden Vertrag ausgearbeitet.

Denn die über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klagenfurter Flughafens warten nach wie vor auf ihre Aprilgehälter. Auch nach der erfolgten und im Firmenbuch eingetragenen Kapitalerhöhung gebe es keine Sicherheit, wie schnell sie ihr Geld tatsächlich ausbezahlt bekommen.

Mit einer Auszahlung wird von Insidern frühestens in 14 Tagen gerechnet. „In meinen 30 Jahren Tätigkeit hab ich so etwas noch nicht erlebt“, sagt GPA-Regionalsekretär Günther Granegger, im KURIER-Gespräch. Bereits im März verzögerte sich die Auszahlung um zehn Tage. 

"Wir wollen endlich wieder Normalität in das Leben unserer Mitarbeiter bekommen", sagt auch Flughafen Betriebsrat, Wolfgang Wölbl. Der Stadt Klagenfurt sei man dankbar für das Angebot. Wie viele Mitarbeiter das Darlehen in Anspruch nehmen? "Aktuell handelt es sich um eine niedrige zweistellige Zahl", sagt Wölbl. 

Darlehen muss zurückbezahlt werden 

Klagenfurts Bürgermeister Christian Scheider (Team Kärnten) hat jedenfalls einen entsprechenden Antrag eingebracht, ein zinsenloses Darlehen als finanzielle Überbrückungshilfe zu gewähren. Dieser Antrag wurde heute im Gemeinderat einstimmig beschlossen.

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Die Sozialabteilung der Stadt wurde im Vorfeld damit beauftragt, einen entsprechenden Vertrag auszuarbeiten. Konkret wird pro Flughafen-Mitarbeiter ein zinsenloses Darlehen in der Höhe von 2.000 € bis 2.500 € als Soforthilfemaßnahme gewährt. Dieses muss dann, sobald die Aprilgehälter ausbezahlt worden sind, von den Mitarbeitern wieder zurückgezahlt werden.

„Der einstimmige Gemeinderatsbeschluss freut mich sehr, denn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Flughafens sind die Leittragenden in dieser schwierigen Situation. Es ist unsere Pflicht, ihnen kurzfristig zu helfen, damit sie ihren monatlichen Zahlungen nachkommen können“, sagte Bürgermeister Scheider.

Auch Landeshauptmann-Stellvertreter, Martin Gruber (ÖVP), äußerte sich zu den fehlenden Zahlungen: „Es ist bedauerlich und aus meiner Sicht untragbar, dass sich vor allem die Mitarbeiter derzeit völlig unverschuldet in dieser schwierigen Situation befinden.“ Man werde alles tun, um den Flughafenbetrieb und damit ihre Arbeitsplätze zu sichern. „Wir sind uns als öffentliche Hand unserer Verantwortung als Miteigentümer voll bewusst und werden dieser auch nachkommen.“

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