Insolvenzen: Arbeiterkammer Wien stellt Beratung auf neue Beine

Insolvenzen: Arbeiterkammer Wien stellt Beratung auf neue Beine
Arbeitnehmer können bei der AK-Insolvenzabteilung unter der Telefonnummer 01/50165-1342 anrufen und einen telefonischen Beratungstermin vereinbaren.

Die Coronakrise stellt die Insolvenzschutzabteilung der Arbeiterkammer Wien vor große Herausforderungen. Mit der Restaurantkette Vapiano (601 Mitarbeiter) und der Textilkette Colloseum (329 Mitarbeiter) sind derzeit die ersten krisenbedingten Großpleiten abzuwickeln. Doch die direkte persönliche Beratung von Dienstnehmern, deren Arbeitgeber in die Pleite geschlittert ist, ist derzeit aufgrund der Covid-19-Maßnahmen nicht möglich. Daher hat die AK Wien ihre Insolvenzberatung auf neue Beine gestellt.

„Wir können keine Informationsversammlungen mit betroffenen Arbeitnehmern abhalten“, sagt Karin Ristic, Leiterin der Abteilung Insolvenzschutz in der Arbeiterkammer Wien. „Deshalb schicken wir den Betroffenen die erforderlichen Unterlagen per Mail oder per Post und stellen entsprechende Informationen auf unsere Homepage.“

Außerdem können Arbeitnehmer bei der AK-Insolvenzabteilung unter der Telefonnummer 01/50165-1342 anrufen und einen telefonischen Beratungstermin vereinbaren. Dieser dauert in der Regel 30 Minuten. Auch Videokonferenzen will man künftig dafür nutzen.

Denn guter Rat ist vor allem in Corona-Zeiten wichtig. Ein Beispiel: „Viele Arbeitnehmer glauben fälschlicherweise, dass ihr Arbeitsverhältnis mit der Insolvenzeröffnung automatisch beendet ist“, sagt Ristic zum KURIER. Man muss aber weiterhin seine Arbeit leisten bzw. arbeitsbereit sein, auch wenn zum Beispiel die Filialen krisenbedingt geschlossen sind. Für die Beendigung eines Dienstverhältnisses ist eine Kündigung notwendig.

Viele Arbeitnehmer wissen auch nicht, dass der Insolvenzentgeltfonds (IEF) für die offenen Löhne und Gehälter aufkommt. Im Vorjahr mussten die Betroffenen im Schnitt eineinhalb Monate auf die Auszahlung warten.

Kommentare