Insolvenz: Maroder Kremser Verlag muss massiv abspecken

Insolvenz: Maroder Kremser Verlag muss massiv abspecken
Die insolvente Kremser LW Werbe- und Verlags GmbH von Erwin Goldfuß stellt die Magazine Universum und Laufsport ein. Das Unternehmen solll fortgeführt werden.

Das Event waldviertelpur auf dem Wiener Rathausplatz, die Weinverkostung Vinaria Trophy samt dazugehöriger Zeitschrift, der Wachauer Advent im Schloss Dürnstein oder die Magazine Universum und Laufsport Marathon – die Kremser LW Werbe- und Verlags GmbH und ihr Alleingesellschafter Erwin Goldfuß tanzen seit Jahren geschäftlich auf vielen Kirtagen – vor allem in Niederösterreich.

Jetzt musste der Verlag den Weg zum Konkursgericht antreten und ein Sanierungsverfahren beantragen. Auch die Tochterfirma Sportzeitung Verlags GmbH musste Insolvenz anmelden. Als Pleiteursachen werden die rückläufigen Auflagezahlen im Printbereich, der damit verbundene Rückgang bei den Inseratenerlösen, die Beendigung der Kooperation mit dem ORF bezüglich der Titelrechte am „Universum-Magazin“ und die angeblich zu teuren Alt-Mitarbeiter angeführt.

Außerdem ist eine Forderung in Höhe von 586.500 Euro gegen die marode Tochter Sportzeitung Verlags GmbH uneinbringlich. Diese Forderung soll an die Hausbank verpfändete sein.

Die geschäftliche Lage hat sich aber nicht über Nacht zugespitzt. Schon im Geschäftsjahr 2018 wurde bei einem Umsatz in Höhe von etwa 3,65 Millionen Euro ein Jahresverlust in Höhe von 527.300 Euro geschrieben. Durch die Auflösung von Kapitalrücklagen konnte der Bilanzverlust 2018 lediglich auf 345.400 Euro reduziert werden.

Teilschließung

Unterm Strich hat der Mutterverlag LW laut Creditreform rund 702.000 Euro Schulden angehäuft, davon entfallen fast 275.000 Euro auf drei niederösterreichische Druckereien.

Zum Teil wurden von den Gläubigern bereits gerichtliche Exekutionen gegen die LW Werbe- und Verlags GmbH eingeleitet, deren Vollzug nur durch das beantragte Insolvenzverfahren nicht mehr umgesetzt werden konnte. Das Mutterunternehmen soll fortgeführt werden und bietet seinen Gläubigern 20 Prozent Quote an.

Das Unternehmen soll fortgeführt werden. Die Sanierungsmaßnahmen sind tief greifend. Der Agenturbereich „Text und Konzeption“ wird aufgelassen, die verlustbringenden Magazine Universum und Laufsport werden eingestellt, ebenfalls die Sportzeitung, die vom Mutterverlag bisher bezuschusst werden musste. Zugleich werden die Dienstverhältnisse mit jenen Mitarbeitern aufgelöst, deren Bereiche nicht mehr fortgeführt werden. Auch das Büro in der Wiener Wienzeile wird aufgelöst.

 

Insolvenz: Maroder Kremser Verlag muss massiv abspecken

Das Edikt des Justizministeriums

Kommentare