Innenministerium postet Bild mit Anti-Polizei-Parole

Innenministerium postet Bild mit Anti-Polizei-Parole
Auf der offiziellen Facebookseite des BMI wurde ein Foto mit A.C.A.B. veröffentlicht.

Es ist ein Foto, das in Exekutivkreisen für Unmut sorgt. Sieben junge Männer stehen in einem Polizeizelt und lächeln in die Kamera. Einer der Burschen grinst verschmitzt und hält in seiner rechten Hand ein Smartphone. Auf der Handyhülle sind gut sichtbar die Buchstaben „ACAB“ – es steht für All cops are bastards (alle Polizisten sind Bastarde, Anm.) – eingraviert. Das Foto wurde im Zuge eines Rekrutierungsevents beim Formel-1-Grand Prix in Spielberg geschossen und auf der offiziellen Facebookseite des Innenministeriums gepostet.

Innenministerium postet Bild mit Anti-Polizei-Parole

Kritik von Gewerkschaft

„Diese Abkürzung wird im Exekutivdienst in keinster Weise toleriert. Und dann sitzen bei uns Leute, die entweder nicht genau schauen oder nicht einmal wissen, was das bedeutet“, ist der oberste Polizeigewerkschafter, Reinhard Zimmermann (FCG) erbost. Generell sei es ein Problem, dass Menschen ohne Erfahrung mit den Rekrutierungsevents betraut werden. „Diese Leute haben vom Polizeidienst keine Ahnung“, sagt Zimmermann.

Mittlerweile wurde das Foto von der Facebookseite des Innenministeriums entfernt. Auf KURIER-Anfrage heißt es, dass das Bild rund drei Stunden abrufbar war. Erst dann hatte man den Fauxpas bemerkt.

Innenministerium postet Bild mit Anti-Polizei-Parole

Reinhard Zimmermann, Polizeigewerkschaft, FCG, Vorsitzender

11.000 neue Polizisten sollen in der aktuellen Legislaturperiode rekrutieret werden. Schmackhaft gemacht werden soll das den Interessenten auch über die Boulevardmedien. Ein aktuelles Gewinnspiel in einer Zeitung sorgt neuerdings für Kopfschütteln. Mit dem Slogan „Die Polizei bringt dich auf die Überholspur – sei unser Testpilot“ wird für ein Fahrtraining mit schnittigen Gefährten geworben.

„Für mich ist das mehr als lächerlich und schadet dem Berufsbild der Polizei. Aus dem geschützten Bereich für einen Beruf zu werben, wenn man vergessen – oder nie erfahren hat, wie es draußen läuft, kränkt unsere Kollegen, die Tag für Tag ihren Kopf hinhalten“, ärgert sich Zimmermann.

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