Im Vorjahr gab es drei Drogentote hinter Gittern

Drogen sind auch hinter Gittern ein Thema. Im Vorjahr befanden sich 861 Personen in Justizanstalten im Substitutionsprogramm - das geht aus einer aktuellen Anfragebeantwortung durch das Justizministerium hervor. Zum Vergleich: Aktuell befinden sich 9.366 Personen in den Justizanstalten.

Gestellt hatte die Anfrage FPÖ-Nationalratsabgeordneter Christian Lausch. Er wollte auch wissen, wie viele Todesfälle, ausgelöst durch Drogen, es in den vergangenen Jahren hinter Gittern gegeben hat. Ergebnis: Im Jahr 2019 starben drei Menschen durch Drogen, im Jahr zuvor waren es sogar fünf. Wobei: Eine davon befand sich im elektronisch überwachten Hausarrest.

Wie die Suchtmittel in die Justizanstalten gelangen, sei unterschiedlich, teilte das Justizministerium mit: "Das Einschleusen von Suchtmitteln und Mobiltelefonen erfolgt – trotz besonderer Überwachung – teilweise nach Außenkontakten der Insassinnen und Insassen. Weiters werden Suchtmittel zu einem kleineren Teil von sogenannten Freiheitspersonen illegal in die Justizanstalten eingebracht."

Kontrollen mit Hunden

Entsprechende Kontrollen würden laufend durchgeführt. Hafträume werden kontrolliert, speziell bei drogenabhängigen Insassen. Das passiert unter anderem auch mit Hunden. Im Vorjahr gab es 62 Einsätze mit Suchtmittel-Spürhunden. Außerdem werden Harn- und Alkoholkontrollen durchgeführt.

Fällt ein Harntest positiv aus oder gibt es konkrete Bedenken, können Besuche unter Benutzung von Glastrennscheiben angeordnet werden. Damit soll die Übergabe von Suchtmitteln verhindert werden.

Störsender gegen Handys

Ein ständiges Thema ist auch der unerlaubte Besitz von Handys im Gefängnis. Im Vorjahr gab es deshalb 814 Ordnungsstrafverfahren. Spitzenreiter war mit 104 die Justizanstalt Hirtenberg.

Um dieses Problem in den Griff zu bekommen, wird aktuell der Einsatz von Störsendern getestet.