Horror-Clown überfällt Pkw-Lenkerin
Halloween ist eigentlich der Tag des Gruselns, der Partys mit schauriger Deko, der durch Straßen ziehenden Kinder in Geister-Kostümen. Seit die Horror-Clowns aufgetaucht sind, vergeht kaum ein Tag ohne Schlagzeile über diese furchteinflößenden Gestalten.
Den heurigen 31. Oktober wird eine 18-jährige Autofahrerin aus dem Bezirk Feldkirchen in Kärnten jedenfalls nicht so schnell vergessen: Ein bewaffneter Mann in Horror-Clown-Outfit zwang sie im Morgengrauen auf einer Landesstraße in Liebenfels zum Anhalten, zerrte sie brutal aus dem Pkw und fügte ihr Kopfverletzungen zu.
"Ich befand mich kurz nach 5 Uhr mit meinem Pkw auf der Liemberger Landesstraße auf dem Weg zur Arbeit, als im Scheinwerferlicht eine Gestalt im Clown-Kostüm mit Horror-Maske (sie entspricht jener des Facebook-Postings am rechten Bild mit den roten Haaren, Anm.) mitten auf der Fahrbahn stand", gab die 18-Jährige bei der Polizei in St. Veit zu Protokoll.
Die 18-Jährige hielt notgedrungen an. Der Clown riss die Fahrertüre auf und forderte in gebrochenem Deutsch Bargeld. Als die Pkw-Lenkerin ihrem rund 175 Zentimeter großen Widersacher zu verstehen gab, dass sie keines mitführte, schlug er ihr mit einer Pistole auf den Kopf und flüchtete zu Fuß.
Das geschockte Opfer verständigte ihre Mutter, die wiederum Polizei und Rettung alarmierte. Wegen einer Schädelprellung sowie einer Gehirnerschütterung wurde die Frau im Klinikum Klagenfurt behandelt, durfte jedoch noch im Tagesverlauf in häusliche Pflege entlassen werden. Die Fahndung nach dem Täter verlief zunächst ergebnislos.
Das Bundeskriminalamt (BK) hatte für den gestrigen Halloween-Abend Sonderstreifen der Polizei angekündigt. Die Behörde wies darauf hin, dass als harmlos gedachte Streiche auch strafrechtlich relevant sein können. Häuser zu beschmieren oder Autos zu verunstalten seien genauso Straftaten wie Menschen zu erschrecken, warnte die Behörde. Wegen der Grusel-Clowns erwartete das BK zusätzliche Einsätze.
Krampusse verärgert
In rund einem Monat dürfte die Aufmerksamkeit, die derzeit den Clowns zuteil wird, wohl auf andere "Schreckenskreaturen" gelenkt werden: Anfang Dezember haben wieder die zahlreichen Krampusläufe im ganzen Land Saison.
Bei einer der traditionsreichsten Passen im Bundesland Salzburg, den Anifer Krampussen, ist man wenig erfreut über den grassierenden Trend aus den USA. "Horror-Clowns? Wir hätten da eine bessere Idee", verlautbarte die Gruppe auf ihrer Facebook-Seite. "Wir haben wöchentliche Stammtische, wo das natürlich auch ein Thema ist. Die Hauptaussage unserer Mitglieder ist, dass wir nichts davon halten, wenn sich Leute unter Masken verstecken und andere erschrecken", erklärt Vorstandsmitglied Aleksandar Andonov. Er appelliert, lieber die eigenen Bräuche zu pflegen und mit Krampusmasken Menschen Schrecken einzujagen.
Gruselclowns seien beim Krampuslauf der Anifer am 5. Dezember jedenfalls nicht erwünscht und würden der Veranstaltung verwiesen. Angst davor, dass die Clowns den Krampussen die Show stehlen könnten, habe man aber keine, versichert Andonov. "Ich glaube, dass sich das von alleine erledigen wird. Solche Trend halten meistens nur zwei, drei Monate an."
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