Heftige Unwetter in Kärnten und der Steiermark
Heftige Unwetter haben gestern eine Spur der Verwüstung durch Kärnten und die Steiermark gezogen. Kärnten-weit gab es rund 170 Einsätze für die Feuerwehren. Auch in der Steiermark waren inklusive der Grazer Berufsfeuerwehr mehr als 1.000 Feuerwehrleute im Einsatz.
Kärnten: Drei Häuser evakuiert
Einer der Hotspots lag in den Nockbergen, wo gegen 19.00 Uhr ein schweres Gewitter mit Starkregen niederging. Ein Bach wurde durch eine Mure verlegt und aufgestaut, daraufhin setzte sich das Geröll in Bewegung und riss einen Weg an mehreren Stellen weg.
Dabei wurde das abgestellte Auto eines Urlauberpaares aus den Niederlanden von den Wassermassen mitgerissen - es war aber niemand mehr im Fahrzeug, teilte die Polizei in einer Aussendung mit.
Drei Häuser in St. Oswald wurden evakuiert, weil die Gefahr bestand, dass bei weiteren Niederschlägen oder Sturmböen Bäume auf die Gebäude stürzen könnten. Ebenfalls im Bezirk Spittal an der Drau wurde die Millstätter Bundesstraße (B98) im Bereich Feld am See von Schlamm und Geröllmassen verlegt.
Mancherorts hagelte es gar golfballgroße Hagelkörner vom Himmel.
Steiermark: orkanartige Sturmböen
Die Unwetter haben auch in vielen Regionen der Steiermark zu Schäden geführt.
Thomas Meier, Sprecher des Landesfeuerwehrverbandes, sagte, dass die Hotspots diesmal in Graz-Umgebung, Graz und Radkersburg waren. Doch auch aus dem Murtal wurden Schäden gemeldet. Die Unwetter brachten orkanartige Windböen, Starkregen und teils auch Hagel mit. Das sorgte für entwurzelte Bäume und abgerissene Äste. Auch so mancher Bach traten wegen des Starkregens über das Ufer.
Frau aus Auto gerettet
Einen Schutzengel hatte eine Auto-Lenkerin in der Grazer Stiftingtalstraße: "Durch die Wassermassen wurde ihr Fahrzeug in ein Bachbett geschwemmt. Forstarbeiter, die sich in der Nähe befanden, konnten sie zum Glück aus dem Pkw retten", ehe es von den Fluten unter eine Brücke gedrückt und beinahe zermalmt wurde, so die Berufsfeuerwehr.
In Graz war besonders der Nordosten stark betroffen, die Gebiete Mariatrost, Ries und Waltendorf. In Summe waren rund 175 Feuerwehrkräfte in der Landeshauptstadt im Einsatz. Auch 26 Helfer der Holding Graz unterstützten die Einsatzkräfte. Eine Bim- sowie mehrere Buslinien waren vorübergehend unterbrochen.
Höllandisches Paar unter Gerölllawine
Eine Gerölllawine nach den Unwettern im obersteirischen Admont verschüttete bereits in der Nacht auf Mittwoch das Auto eines holländischen Urlauberpärchens zur Gänze. Der Mann und die Frau im Alter von 55 und 53 Jahren blieben unverletzt. Zufällig vorbeikommende Feuerwehrleute befreiten die beiden, hieß es am Donnerstag in der Aussendung der Landespolizeidirektion Steiermark.
Bahnstrecke gesperrt
Während der Raum Leoben am Mittwoch von größeren Schäden verschont blieb und die Feuerwehrleute nur vereinzelt mit abgedeckten Dächern und umgefallenen Bäumen zu tun hatten, musste in Zeltweg die Bahnstrecke wegen eines Murenabgangs gesperrt werden. Ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet.
In Gosdorf in der Region Radkersburg krachte ein Klein-Lkw während des Unwetters gegen einen Zug. Es entstand dabei aber nur Sachschaden. Der Zug konnte weiterfahren. In Mureck musste ein Fahrzeug geborgen werden und in Dietersdorf am Gnasbach stürzte ein Baum auf ein Auto. In Bierbaum am Auersbach mussten Keller ausgepumpt und abgedeckte Häuser provisorisch gesichert werden.
Rund 35 Wehren waren im Einsatz. Donnerstagfrüh war immer noch rund ein Dutzend Trafostationen der Energie Steiermark nicht in Betrieb. Die Bewohner in Bierbaum verbrachten die Nacht ohne Strom.
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