Hassverbrechen: LGBTIQ-Community will stärkere Einbindung in Aktionsplan

International Day Against Homophobia, Biphobia and Transphobia celebrations in Berlin
Organisationen fordern Beirat und bundesweite Meldestelle sowie flächendeckende Präventionsmaßnahmen.

Die LGBTIQ-Community will mehr Einbindung in den Nationalen Aktionsplan der Regierung gegen Hasskriminalität. Zu den Forderungen zählen unter anderem die Einrichtung eines eigenen Beirats, eine bundesweite Meldestelle unter Community-Trägerschaft sowie flächendeckende Präventionsmaßnahmen im Bildungs- und Justizbereich. Ein entsprechendes Positionspapier wurde von der HOSI Wien und 29 weiteren LGBTIQ-Organisationen verfasst.

Anlass für die Forderungen ist der bereits am 17. Mai stattgefundene Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie (IDAHOBIT) sowie der anstehende Pride-Monat. Die Initiative steht unter dem Motto #NAPjetzt. "Die jüngsten, erschütternden Fälle von queerfeindlicher Gewalt zeigen einmal mehr, wie dringend ein wirksamer Schutz notwendig ist", argumentierte Ann-Sophie Otte, Obfrau der HOSI Wien, Montag in einer Aussendung.

Konkrete Schritte gefordert

Grundsätzlich begrüßen die LGBTIQ-Organisationen die von der Regierung angekündigten Vorhaben gegen Hassverbrechen. Jetzt müssten jedoch konkrete Schritte folgen. "Maßnahmen gegen Hassverbrechen dürfen nicht ohne die Betroffenen selbst erarbeitet werden. Nur gemeinsam mit der Community kann ein Aktionsplan wirksam sein", so Otte.

 "Hassverbrechen sind keine Einzelfälle - sie sind Ausdruck struktureller Probleme. Lippenbekenntnisse reichen nicht. Die Bundesregierung muss jetzt handeln", meinte wiederum HOSI-Generalsekretärin Lisa Hermanns.

Kommentare