Haftbefehle gegen Kärntner Waffenhändler wegen Mafia-Deals

Symbolbild
Die beiden Waffenhändler - Vater und Sohn - sollen der italienischen Camorra 600 Schusswaffen verkauft haben.

Die neapolitanische Staatsanwaltschaft hat Haftbefehle gegen zwei Kärntner Waffenhändler erlassen, die der Camorra - der Mafia in Neapel - illegal Waffen aus Osteuropa geliefert haben sollen. Wegen des Verdachts auf internationalen Waffenhandel sind bereits 19 Personen in Italien festgenommen worden, berichtete die neapolitanische Tageszeitung Il Mattino.

Die beiden Waffenhändler - Vater und Sohn - sollen der Zeitung zufolge gestanden haben, den Mafiosi 600 Gewehre und Pistolen verkauft zu haben. Dabei habe es sich um Waffen aus Balkan-Ländern gehandelt. Circa 100 dieser Waffen wurden von der Polizei in Neapel beschlagnahmt. Sie sollen bei drei Mordanschlägen verwendet worden sein.

58-jähriger Italiener als Drahtzieher

Die Waffen - darunter mehrere Kalaschnikows und andere halbautomatische Waffen - hatten über illegale Wege die Ortschaft Terzigno nahe Neapel erreicht und wurden dann in der ganzen Region verkauft. Als Drahtzieher des Waffenhandels gilt ein festgenommener 58-Jähriger aus Terzigno, der persönliche Kontakte zu den beiden Waffenhändlern aus Kärnten pflegte.

Auslöser der Ermittlung war die Festnahme eines neapolitanischen Ehepaares, das im vergangenen Jahr unweit der italienisch-österreichischen Grenze in Ugovizza mit zwölf Pistolen im Auto erwischt worden wurde. Im November waren die beiden zu Haftstrafen bis zu drei Jahren und acht Monaten verurteilt worden.

Vor ihnen war im September 2017 ein neapolitanischer Pensionist festgenommen worden, der aus Österreich elf Pistolen und 600 Kugeln illegal importiert hatte. Dazu war im vergangenen Oktober ein 32-jähriger Unternehmer aus Neapel festgenommen worden, der in seinem Auto zehn Revolver und 5 halbautomatische Pistolen sowie 400 Kugeln versteckt hatte.

Kommentare