„Gummi, Gummi“ raucht schon vor dem eigentlichen GTI-Treffen

Das eigentliche GTI-Treffen beginnt erst
Die reguläre Veranstaltung startet erst. Doch Fans sind schon da und machen Wirbel.

120.000 Besucher zieht es jährlich zum GTI-Treffen nach Reifnitz, das offiziell „Wörtherseetreffen“ heißt. Zum 37. Mal geht es ab 9. Mai über die Bühne.

Doch bereits am vergangenen Wochenende boten sich Fahrer wie Fans ein unrühmliches Schauspiel, weit weg von Reifnitz und lange vor dem Start des Treffens: Am Faaker See wurde ein hochrangiger Polizist, der Chef der Verkehrsabteilung, von einer johlenden Menge eingekreist und ausgebuht, als er in Uniform einen Temposünder abmahnen wollte.

So etwas sei eine Ausnahme, versichert Mario Nemetz, Sprecher der Landespolizeidirektion Kärnten. „Das passiert, aber nicht ständig.“ Viel mehr beschäftigt die Beamten ein anderes Phänomen: Das GTI-Treffen zieht sich über die offizielle Veranstaltung hinaus immer mehr in die Länge und dehnt sich räumlich weiter aus.

Es wächst und wächst

„Der zeitliche Aufwand ist schon enorm“, betont Nemetz: Gut ein Monat statt nur vier Tage nämlich sind GTI-Fahrer und Fans in Kärnten unterwegs. Dazu komme die geografische Ausdehnung: Was noch vor ein paar Jahren nur auf Reifnitz bei Klagenfurt beschränkt war, erreicht jetzt schon Velden, wenn nicht gar Villach.

Bei der Polizei und in Medien hat das auch schon einen Namen, GTI-Vortreffen. Am Wochenende gab es da für die Polizei zwischen Klagenfurt und Velden allerhand zu tun: Lärm durch das berühmte, aber verbotene, „Gummi, Gummi“-Geben und absichtliche Fehlzündungen, dazu kommen massive Tempoüberschreitungen.

Das sind Auswüchse, die dem Reifnitzer Bürgermeister Markus Perdacher, ÖVP, nicht behagen. „Ich goutiere Übergriffe gegen die Polizei natürlich nicht, auch wenn das, was 50 Kilometer von Reifnitz passiert, nicht in meine Zuständigkeit fällt.“ Perdacher betont die positive Seite der Auto-Show: 20 Millionen Euro an Wertschöpfung für die Region, mehr als 100.000 zufriedene Zuschauer und Besitzer von 6000 Fahrzeugen pro Jahr. „Das GTI-Treffen ist der Saisonstart hier, nicht nur für uns in Reifnitz, sondern für die gesamte Region.“

Die Polizei rüstet sich nicht nur für das Treffen selbst, sondern auch für das kommende Wochenende. Kollegen sämtlicher Abteilungen, von der Verkehrsabteilung bis zum Kriminaldienst, seien im Einsatz, betont Nemetz. Wie viele Beamte im Dienst stehen werden, könne er nicht verraten, nur so viel: Es werden Kräfte aus allen anderen Bundesländern nach Kärnten beordert. Wobei die vergangenen Jahre allerdings auch eines zeigten: Die regulären GTI-Treffen verliefen trotz Besuchermassen polizeilich betrachtet harmlos: 2017 gab es gerade einmal fünf Führerscheinabnahmen und einen Unfall.

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