GTI-Treffen: "Mein Haus vibriert, finde keinen Schlaf"

Im Haus vor dem Pirelli-Stand wohnt Erika Hochegger.
Auch heuer belagern an vier Tagen die GTI-Fans das Südufer des Wörthersees.

Reifnitz ist ein idyllisch gelegener 550-Seelen Ort am Südufer des Wörthersees. Zumindest an 361 Tagen im Jahr. Aber vier Tage lang regieren hier die GTI-Fans, machen Straßen und Wiesen zur Partyzone. Mittendrin im Trubel, gleich neben dem "Gummi-Gummi-Platz", wohnt Erika Hochegger. Sie wird sich von Mittwoch bis Samstag, wenn die "Autonews 2015" am See gastiert, wieder in ihrem Haus verschanzen.

Sie könnte ja auch auf Urlaub fahren. "Das fällt mir gar nicht ein. Wer würde auf mein Häuschen aufpassen?", betont die 76-Jährige. Vielmehr igelt sie sich in ihren vier Wänden ein. "Ich verbarrikadiere mich. Die Gemeinde hat mein Haus mit Gittern umzingelt, weil ansonsten mein Grundstück als Toilette missbraucht wird", erzählt Hochegger. Die Erfahrung zeigt, dass die Maßnahmen nur bedingt fruchten. "Ich finde ständig T-Shirts, Kappen, Flaschen, Becher, Feuerzeuge, Regenschirme und Kondome im Garten. Einmal sogar eine Bierbank." Am meisten setzt der Rentnerin der Lärm zu. "Das ganze Haus vibriert, die Gläser in der Kredenz tscheppern. So geht das Tag und Nacht. An Schlaf ist nicht zu denken", schüttelt die 76-Jährige den Kopf.

Wird sich die Lage heuer entspannen, gibt es das "GTI-Treffen light"? Immerhin will der neue Bürgermeister Markus Perdacher (ÖVP) weg vom Ballermann-Charakter. "Eine Lärmpegel-Begrenzung von 90 Dezibel soll den Groll der Einheimischen dämpfen", verspricht er.

Mit gemischten Gefühlen hat Hochegger diese Nachricht aufgenommen. "Wenn das Treffen am Mittwoch beginnt, werden wir ja sehen, ob sich die Lage entspannt hat. Ich kann nur in meinem Häuschen sitzen und abwarten, ob das Remmidemmi nachlässt", seufzt sie.

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