Gemeinde für umstrittene Liftverbindung im Stubaital

Das Gebiet der Goldsutten ist noch frei von Eingriffen
Im Stubaital sollen Skigebiete Schlick und Elfer verbunden werden. Die erste Hürde ist genommen. Widerstand formiert sich

Wenn in Tirol Pläne für das Zusammenwachsen von zwei Skigebieten gewälzt werden, sind Debatten vorprogrammiert. Angesichts der Dichte an Liften und Pisten im Bundesland stoßen Eingriffe in unverbaute Landschaften rasch auf Widerstand von Naturliebhabern.

Im Stubaital hat der Gemeinderat von Fulpmes Mittwochnachmittag für so ein Vorhaben – der Verbindung der Skigebiete „Schlick 2000“ und „Elfer“ – die erste Hürde aus dem Weg geräumt.

Abstimmung über Dienstbarkeiten

Konkret abgestimmt wurde über Dienstbarkeiten der Gemeindegutsagrargemeinschaft für die Verbindungsbahn von Neustift zum Sennjoch und die zu errichtende Mittelstation der Elferbahn.

Adrian Siller, Obmann des Tourismusverbands Stubai, zeigte sich über die Zustimmung erfreut: „Damit kommen wir unserem Ziel, ein umfangreiches Freizeit- und Sportangebot für Einheimische und Gäste direkt vor unserer Haustür zu schaffen und langfristig zu erhalten, ein gutes Stück näher.“ Nun könne das Gesamtvorhaben in allen Details weiterentwickelt werden.

Gemeinde für umstrittene Liftverbindung im Stubaital
Gemeinde für umstrittene Liftverbindung im Stubaital

Die geplanten Eingriffe

Für das Projekt wären starke Eingriffe in die Natur nötig

Der Österreichische Alpenverein sieht in dem Projekt hingegen einen geringen Zusatznutzen für die Skifahrer, dafür aber großen Schaden. „Was wir dringend brauchen ist nicht noch ein Lift mehr, sondern vielmehr die Abkehr vom konsumlastigen Massentourismus hin zu mehr naturverträglichen Formen des Fremdenverkehrs“, sagte Clemens Matt, Generalsekretär des Alpenvereins, im Vorfeld der Abstimmung.

Widerstand angekündigt

Der aus dem Stubai stammende Klubobmann der Grünen, Gebi Mair, geht davon aus, dass sich nun Widerstand formiert: „Die Stubaier werden gegen das Projekt aufstehen, da bin ich mir sicher.“

Das betroffene Gebiet der Goldsutten sei „zu schön, als dass sie von so einem Lift verschandelt werden.“ Angesichts der Lawinensituation müssten zudem „Tausende Tonnen Lawinenverbauung in die Kulturlandschaft gesetzt werden“, warnt Mair.

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