Zahlung im Darknet
Der Betrag muss mit Bitcoins bezahlt werden. Nach der Zahlung müssen Kunden ihre privaten Daten und das Wunschimpfzentrum nennen. Laut Polizei werden Kunden auch regelmäßig ins sogenannte Darknet weitergeleitet, wo die Transaktionen dann abgewickelt werden. Besonders kurios: Die Chatverläufe legen nahe, dass unter den Kunden auch Personen sind, die in der Gastronomie ihre Daten nicht preisgeben wollen, aber den Fälschern ihre Daten aushändigen.
Die größte Gruppe im deutschsprachigen Raum nennt sich „Doktor Impfausweis“ und hat rund 73.200 Follower. Dennoch kämpfen die Betrüger um jeden einzelnen Kunden. So warnen sie etwa vor anderen Anbietern, die nach der Überweisung keine Pässe verschicken. „Vertrauen Sie nur echten Kundenrezensionen“, ist zu lesen. Auch negative Corona-Tests werden angeboten.
In anderen Gruppen beschweren sich abgezockte Kunden, weil ihre Impfpässe in der Gastronomie oder bei Veranstaltungen nicht akzeptiert wurden. Die Anbieter versuchen, mit weiteren kostenlosen Impfpässen zu beschwichtigen.
BKA überwacht die Gruppen
Dem Bundeskriminalamt sind die Vorgänge bekannt. Man ermittle wegen diverser Angebote gefälschter Zertifikate im Internet. Gruppen werden im gesetzlich erlaubten Rahmen überwacht. Die Polizei weist darauf hin, dass die Verwendung gefälschter Dokumente strafbar ist.
Tatsächlich kann das Vorlegen eines gefälschten 3-G-Nachweises teuer werden. Es handelt sich um einen Verstoß gegen die Covid-19-Öffnungsverordnung und kann laut Gesundheitsministerium mit Geldstrafen bis zu 500 Euro geahndet werden. Das aktive Fälschen des grünen Passes kann sogar zu einer Anzeige bei der Staatsanwaltschaft und bis zu einem Jahr Haft führen.
Auch im Gesundheitsministerium wird vor dem Kauf gefälschter Nachweise gewarnt. Bei Kontrollen gebe es einige Hinweise auf die Echtheit der Nachweise, erklärt ein Sprecher. Es sei wichtig, den Abstand sowie die Zeitangabe der Impfungen zu kontrollieren. Außerdem befinde sich in den neuen Impfpässen, die erst seit Kurzem im Umlauf sind, eine zusätzliche Seite für die Corona-Schutzimpfung. Wichtig sei auch die Überprüfung der Chargennummern und QR-Codes. Comirnaty-Etiketten (Anm. Biontech/Pfizer) haben ein Wasserzeichen, bei Moderna gibt es einen Barcode.
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