Flughafenchef hofft auf Winter, „der Geld in die Kassen spült“
Einen Monat lang stand der Innsbrucker Flughafen still. Nach Abschluss der dringend notwendigen Generalsanierung der Piste – Kosten 16,8 Millionen Euro – startet nun am Dienstag wieder der Betrieb, der mit dem Start der Skisaison wieder richtig Fahrt aufnehmen soll.
„Es ist extrem wichtig, dass der kommende Winter wieder Geld in die Kassen spült“, sagt Marco Pernetta, Geschäftsführer des Flughafens zum KURIER. Denn die Corona-Krise hat dem Unternehmen der öffentlichen Hand ordentlich zugesetzt. „Wir werden heuer erstmals seit Jahrzehnten einen Millionenverlust schreiben.“
Der Innsbrucker Flughafen war über Jahre vom Erfolg verwöhnt. Bis die Pandemie kam. Dass im März 2020 der Flugbetrieb eingestellt werden musste, war da noch gar nicht das schlimmste.
„Wir leben vom Winter“, sagt Pernetta. Und dieses Geschäft war zum Start des ersten Lockdowns schon zu großen Teilen eingefahren. Der Absturz der Passagierzahlen von 1,1 Millionen Fluggästen im Jahr 2019 auf rund 500.000 im Vorjahr war massiv. „Aber wir haben noch eine schwarze Null geschafft“, sagt Pernetta.
Ein Totalausfall
Dafür kam es heuer umso dicker. Der Komplettausfall des vergangenen Skiwinters und damit der Verlust des Kerngeschäfts für den Innsbrucker Flughafen schlägt sich in den Bilanzen nieder. Der heurige Sommer konnte das nur geringfügig abfangen, auch wenn „der Urlaubsverkehr sehr gut gelaufen ist“, wie der Airport-Chef sagt.
Bis zum Start der Pistensanierung Mitte September wurden in Innsbruck heuer nur 75.000 Passagiere gezählt. Die Bauarbeiten brachten ein weiteres Monat Zwangspause. Der November gilt als schwächster Monat, wird also keine wesentliche Besserung bringen.
„Selbst mit einem guten Dezember werden wir heuer nur auf 100.000 Passagiere kommen“, macht sich Pernetta keine Illusionen und blickt dennoch optimistisch in die Zukunft: „Wir rechnen im Winter mit einem normalen Verkehr und 70 bis 80 Prozent des Passagieraufkommens.“ Ende November, Anfang Dezember geht der Winterlinien- und Chartverkehr los, der wieder Urlauber aus den für den Flughafen so wichtigen Märkten England, Niederlande und Skandinavien nach Tirol bringen soll.
Schwarze Null in Sicht
Bis sich auch der Bereich der Geschäftsreisen wieder erholt, wird es nach Ansicht von Pernetta hingegen Jahre dauern. Für kommendes Jahr sieht er dennoch wieder ein ausgeglichenes Budget „in Reichweite“. Auf Eis gelegt wurde in der Pandemie die ebenfalls geplante Sanierung des Terminals. Diese werde aber weiterhin auf der Tagesordnung bleiben.
Kommentare