Fasnacht im Bergdorf Fiss: Jedermann zieht an einem Baum

Der Brauch des Blochziehen in Fiss - der Baum symbolisiert einen Pflug - reicht Jahrhunderte zurück
Im Tiroler Oberland fiebert derzeit ein ganzes Dorf der Fasnacht nach uraltem Brauch entgegen, die nur alle vier Jahre stattfindet

Über Fiss liegt bereits die Dunkelheit, als sich eine Gruppe junger Männer vor dem Kulturhaus versammelt. Mit Hüft- und Schultergurten fixieren sie bis zu 15 Kilo schwere Glocken an ihren Körpern. Die Gesichter verschwinden hinter Holzmasken.

Angeleitet von Alfred Nigg, einem alten Hasen, der heuer bereits zum siebten Mal beim Fisser Blochziehen in die Rolle eines Schallners schlüpft, springen die Männer kurz darauf im Gleichklang durch die Gassen. Der Sprunglauf ist offensichtlich kräftezehrend.

„Jeder von uns ist sportlich. Aber wir trainieren bereits seit Oktober“, bestätigt einer der Burschen. „Wir haben eine tragende Rolle“, sagt Nigg, mit seinem grauem Bart- und Kopfhaar ein Bergfex aus dem Bilderbuch, schmunzelnd. Er gibt der zwölfköpfigen Truppe den körperlichen Feinschliff.

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