Europäische Kulturhauptstadt: Linz kooperiert mit Budweis

Seit 35 Jahren besteht die Partnerschaft zwischen Linz und Budweis – die Stadt in Tschechien ist knapp 100 Kilometer entfernt, mit dem Auto in eineinhalb Stunden erreichbar, der Flixbus braucht eine Stunde länger. Die Stadt Budweis bewirbt sich nun darum, tschechischer Vertreter als europäische Kulturhauptstadt 2028 zu werden.
Beim Antrittsbesuch von Dagmar Skodová Parmová, der neuen Budweiser Bürgermeisterin, hat der Linzer SPÖ-Bürgermeister Klaus Luger vereinbart, die in Linz vorhandene Expertise als europäische Kulturhauptstadt Budweis im Bewerbungsprozess gerne zur Verfügung stellen: „Von unseren Erfahrungen, aber auch aus unseren Fehlern, kann man sicher viel lernen.“
Dass gerade wegen der räumlichen Nähe eine Kooperation mit Budweis Sinn mache, sagt auch der für Städtepartnerschaften zuständige FPÖ-Stadtrat Michael Raml: „Für die Bewerbung von Budweis werden sich fruchtbare Kooperationen ergeben, wie etwa das Brucknerfest.“ Aber gilt das auch für das ähnlich weit entfernte Bad Ischl, das im Verbund von 23 Gemeinden 2024 europäische Kulturhauptstadt ist?
Ebenfalls rund 100 Kilometer von Linz entfernt, nur in anderer Richtung, liegt Bad Ischl, eine Stunde und 20 Minuten mit dem Auto, eine Stunde und 35 Minuten mit dem Zug. Dort, im Salzkammergut, liegt die europäische Kulturhauptstadt 2024, die aus 23 Gemeinden besteht.
Auf nach Bad Ischl
„Zwischen Bad Ischl und Linz gibt es inhaltlich keine Zusammenarbeit, das Salzkammergut ist da sehr autonom“, erläutert Luger. Dass Linz 2024 große Brucknerjubiläen feiert, bedeute, dass „alle angehalten sind, das gut zu koordinieren“, sagt Luger mit Blick auf das nächste Jahr. Vor allem touristisch seien gute Absprachen wichtig.

„Die großen Veranstaltungen in Linz und der Kulturhauptstadt sollten nicht am gleichen Tag stattfinden“, sagt Luger, der betont, dass man aus Linzer Sicht darauf Rücksicht nehmen wolle: „Bei uns ist ja noch vieles offen.“
Zum aktuellen Stand im Salzkammergut meint Luger: „Ich habe ein bisschen ein Déjà-vu. Bei uns war auch erst eine Euphorie, dann gibt es doppelt so viele großartige Ideen wie Budget, ein Match um Inhalte und viele Enttäuschungen.“
Gemeinsame Nenner zu finden sei oft schwierig, aber Luger ist überzeugt, dass das gelingen kann.
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