Vom Affen bis zum Vogel: So erfinderisch sind Tiere

Ein Schimpanse kratzt sich am Kopf.
Wozu Tiere fähig sind und wie sich ihr innovatives Verhalten erforschen lässt, erklärt die Kognitionsbiologin Alice Auersperg.

Vermutlich war Santino die Zoobesucher leid. Jedenfalls fischte der Schimpanse heimlich Steine aus dem Wasserbecken oder löste sie von bröckeligen Betonstellen in seinem Gehege im schwedischen Furuvik, er legte versteckte Munitionslager an und bewarf schließlich die Schaulustigen. 

Ameisenlöwenlarven schmeißen ebenfalls Steinchen. Kaum krabbelt ein Beutetier an den Rand ihrer trichterförmigen Falle im lockeren Boden, zielt das borstige Insekt mit Sand auf die potenzielle Nahrung und bringt darüber hinaus die Hänge durch ungerichtete Würfe zum Rutschen. Das Futter landet direkt im Löwenmaul.

„Obwohl beide Tiere fast dasselbe machen, ist nur eines ein Erfinder“, sagt Alice Auersperg. Die Kognitionsbiologin, die wegen ihrer Versuchsanordnungen für Papageienvögel und Primaten u.a. sowie für ihre Beobachtungen in freier Wildbahn weit über Österreichs Grenzen hinaus anerkannt ist, hat ihr erstes Buch geschrieben. In "Der Erfindergeist der Tiere" (Brandstätter Verlag, 192 Seiten, 25 Euro) erklärt die Gründerin des Goffin-Labs am Messerli Forschungsinstitut der Vetmeduni Wien entsprechend dem Untertitel die "Werkzeuge, Tricks und Innovationen"; für „alle, die sich für Tiere interessieren“.

Kommentare