Entwurzelte Bäume und gekentertes Boot: Wieder Unwetter in Kärnten

Entwurzelte Bäume und gekentertes Boot: Wieder Unwetter in Kärnten
Ein Sturm brachte unzählige Bäume zu Fall und beschädigte Dächer. 1.800 Haushalte waren Donnerstagfrüh ohne Strom.

Auch am Mittwoch sind wieder Unwetter über Kärnten hinweggezogen und haben dabei grobe Schäden angerichtet. Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten um die 100 Kilometer pro Stunde entwurzelten oder knickten unzählige Bäume. Sie stürzten auf Straßen, Fahrzeuge und Stromleitungen. Der Wind beschädigte auch wieder Dächer. Die Landesalarm- und Warnzentrale (LAWZ) zählte 334 Feuerwehreinsätze. Rund 1.200 Feuerwehrleute mussten ausrücken.

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Die Gewitter zogen schon ab Mittag über das Land - von Hermagor über Villach, das Rosental und das Keutschacher Seental bis Bleiburg und weiter nach Slowenien, erklärte Hans-Jörg Rossbacher von der LAWZ am Donnerstag auf APA-Anfrage. Wieder wurden fahrende Autos von umstürzenden Bäumen getroffen. Die Feuerwehr befreite die Menschen aus ihren beschädigten Fahrzeugen. Verletzte gab es laut Rossbacher keine. Immer wieder kam es auch zu kleineren Überschwemmungen und überfluteten Kellern. Die Nacht war laut Rossbacher ruhiger, die Feuerwehrleute konnten sich erholen, bevor sie am Donnerstag zu weiteren Aufräumarbeiten ausrücken mussten.

In Maria Wörth wurde laut ORF eine Theaterbühne vom Sturm zerstört, am Faaker See kenterte im plötzlich aufziehenden Unwetter ein Katamaran, der Fahrer wurde ebenso von einem Einsatzboot gerettet wie mehrere SUP- und Kanufahrer.

Behebung des Schadens

180 Monteure der Kärnten Netz waren weiter mit der Behebung von Schadstellen beschäftigt. 1.800 Haushalte waren am Donnerstag in der Früh ohne Stromversorgung, vor allem im Bezirk Klagenfurt-Land, sagte Geschäftsführer Robert Schmaranz.

"Die Schäden sind sehr massiv." Normalerweise könne man eine Schadstelle in vielleicht zwei Stunden beheben. "Eine Partie mit vier Leuten ist jetzt oftmals den ganzen Tag beschäftigt, weil die Masten alle geknickt sind und die Bäume großflächig über die Trasse liegen. Man sieht die Trasse oft nicht mehr." Der Fokus liege aktuell darauf, alle zumindest provisorisch wieder mit Strom zu versorgen. Die vollständige Aufarbeitung der Schäden werde noch Wochen und Monate dauern, so Schmaranz.

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