"Elena" war Ruhe vor dem Sturm: "Fabienne" kommt mit 120 km/h

Ab Sonntagabend ist mit orkanartigen Böen zu rechnen, bundesweit drohen Schäden.

Das bislang wärmste Sommerhalbjahr der Messgeschichte ist vorbei und jetzt wird es der Jahreszeit entsprechend ungemütlich: Tief Elena, das am Samstag mit Böen bis zu 97 km/h durch Österreich zog, war allerdings nur die Ruhe vor dem Sturm. In der Nacht auf Montag entfaltet das Wetterphänomen Fabienne exakt über unserem Land seine volle Wucht mit orkanartigen Windgeschwindigkeiten bis zu 120 km/h. Sturmschäden sind zu befürchten.

Bereits vor dem Beginn des astronomischen Herbstes am Sonntag um 3:54 Uhr erlebten die Österreicher am Samstag einen Vorgeschmack auf Fabienne: Böen zwischen 50 und 70 km/h waren im gesamten Bundesgebiet zu registrieren, die Spitzenwerte wurden in Reichenau an der Rax (97 km/h), St. Radegund bei Graz (94 km/h) und in Podersdorf (90 km/h) aufgezeichnet.

Österreich bekam dabei jedoch nur den Ausläufer einer kräftigen Kaltfront und eines Sturmtiefs zu spüren, das mit Böen von 155 km/h auf die Südküste Norwegens traf. Am Sonntag ziehen in der ersten Tageshälfte kompakte Wolken einer Warmfront durch und gelegentlich fällt an der Alpennordseite etwas Regen. Längere sonnige Abschnitte gibt es am Nachmittag im Westen und Süden.

Kurz, aber heftig

Sonntagabend wird indes Fabienne, die sich derzeit in Deutschland aufbaut, unser Bundesgebiet erreichen. „Und genau über uns erreicht das Sturmfeld seine maximale Stärke. Es wird kurz, aber heftig und knackig werden, die Niederschlagsmengen sind hingegen gering“, prognostiziert Nikolas Zimmermann vom Wetterdienst UBIMET.

In Vorarlberg und in Oberösterreich seien Windspitzen von 110 km/h möglich, südlich des Wiener Beckens und im Alpenostland sogar darüber. Auch im Bergland werden 120 km/h erwartet. Im übrigen Bundesgebiet seien zumindest Böen zwischen 90 und 100 km/h möglich, betont Zimmermann.

Der Experte macht darauf aufmerksam, dass auch mit entsprechenden Sturmschäden zu rechnen ist. „Die Bäume sind noch belaubt und bieten größeren Windwiderstand. Bereits bei Windgeschwindigkeiten um die 70 km/h brechen Äste. Daher ist am Montagmorgen mit Behinderungen im Frühverkehr auf Straßen und Bahnlinien zu rechnen“, warnt der Meteorologe. Fallen Bäume auf Stromleitungen, ist die Stromversorgung betroffen.

Wetterberuhigung

Auch der Montag beginnt besonders im östlichen Flachland sowie in den Nordföhnregionen stürmisch, dazu gehen vor allem im Bereich der Nordalpen noch ein paar Regenschauer nieder. Tagsüber weht weiterhin kräftiger Nordwestwind, vergleichbare Windspitzen wie noch in der Nacht werden aber nicht mehr erreicht. Dazu lockert es auf, und abseits der Alpen scheint zumindest zeitweise die Sonne. Die Temperaturen erreichen 9 bis 18 Grad.

Der Tiefdruckeinfluss lässt in den folgenden Tagen weiter nach: „Im Laufe der Woche stellt sich unter Hochdruckeinfluss ruhiges Herbstwetter ein“, prognostiziert Zimmermann.

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