Einreise verweigert: "Kein Krieg im Dorf"

In einer Gruppe von etwa 300 Menschen seien sie an die Grenze gekommen, schildert Shadi A. Zu Fuß, ein Stück auch in Bussen. "Ich wurde dann allein auf die eine Seite verwiesen. Die ganze andere Gruppe kam auf die andere Seite." Keine fünf Minuten später hätten seine Frau und er sowie ihre drei Kinder rote Armbänder ausgehändigt bekommen: Zurückweisung nach Slowenien - als Einzige aus der Gruppe.
"Sie haben uns in ein Zimmer gebracht", erinnert sich der 36-jährige Syrer. "Da waren schon andere Familien. Und dann haben sie die Tür verriegelt. Man hat uns nichts gesagt. Dann sind nach drei Stunden slowenische Polizisten gekommen." Shadi A. und seine Frau Tauhid sind unter jenen 24 Flüchtlingen, die beim steirischen Landesverwaltungsgericht Beschwerde einreichten: Sie seien am 13. Februar ungerechtfertigt und willkürlich an der Grenze in Spielfeld abgewiesen worden.
Schlepper
"Ich habe gesagt, wir möchten nach Deutschland, weil in Syrien Krieg ist. Ich bin auf der Suche nach Sicherheit", beschreibt Shadi. Das habe aber niemanden interessiert. "Man hat uns Fragen gestellt, wie wir denn in Deutschland die Kinder ernähren wollen. Ich habe gesagt, ich verlasse mich auf Gott." Offensichtlich die falsche Antwort, denn die Familie aus Homs musste nach Slowenien zurück. Mit einem Schlepper kam sie dann doch nach Österreich, ist aber jetzt von der Abschiebung bedroht.
Die Plattform Border Crossing Spielfeld half noch einem weiteren Syrer, seinen Fall vor Gericht zu bringen: Ahmed S. aus Darija, einem Vorort von Damaskus, wurde ebenfalls in Spielfeld abgewiesen. Begründet wurde das ihm gegenüber so: "Kein Krieg im Dorf."
Bereits Montag wurden drei ähnliche Fälle im Gericht verhandelt, Heute, Freitag, und kommende Woche werden weitere beleuchtet. Die Urteile soll es noch im Sommer geben.
Kommentare