Ein Herz aus Stein: Amethystwelt Maissau ist 20 Jahre alt

Die Sonderausstellung „Farbwunder und Leuchtkraft“, die 2024 eröffnet wurde,  bescherte der Amethystwelt einen Besucherzuwachs von 65 Prozent
2005 wurde das Ausflugsziel eröffnet. Ein Rückblick auf die Entstehung – und ein Ausblick auf das, was noch kommen soll

Es ist eine Weltsensation, auf die man von den Eisenstiegen des Stollens aus herabblickt. Ein tiefviolettes Band, das sich – mal dünner, mal breiter – durch das helle Gestein zieht. Ganz so, wie es die Natur vor rund 280 Millionen Jahren geformt hat.

In Maissau, an der Grenze zwischen dem Wein- und dem Waldviertel, liegt die größte freigelegte Amethystader der Welt. Mehr noch: Hier findet sich auch das größte Amethystvorkommen in ganz Europa

Vor 180 Jahren entdeckt

Als die Ader vor rund 180 Jahren entdeckt wurde, war es reiner Zufall; Arbeiter waren im Zuge von Steinbrucharbeiten darauf gestoßen, schenkten ihrem Fund aber keine Beachtung.

Ein Herz aus Stein: Amethystwelt Maissau ist 20 Jahre alt

In Maissau liegt die größte freigelegte Amethystader der Welt

Erst 1986 wurden wissenschaftliche Grabungen durchgeführt. Der damalige Bürgermeister, Alfred Winkler, war es, der das touristische Potenzial des Fundes erkannte – und dem es zu verdanken ist, dass die Gesteinsader mit einem Besuch in der Amethystwelt Maissau heute für jedermann zu sehen ist. Und das mittlerweile seit 20 Jahren.

„Es gibt nur 20 Bänderamethysten wie dieses weltweit“, macht Gerhard Stark, Geschäftsführer des Ausflugziels, bewusst. Wobei „nur“ 40 Meter der Ader freigelegt wurden; eine Länge von 400 Metern konnte bestätigt werden. Schätzungsweise ist sie bis zu einem Kilometer lang, zieht sich in ihren Ausläufen also bis Eggenburg.

Spatenstich 2002

Doch Superlative hin, Weltrekorde her: Um die Geschichte und den Wert der Amethystader begreifbar zu machen, brauchte es mehr als einen freigelegten Stollen. Es brauchte ein umfassendes Konzept, das die Welt der Steine zu einem Erlebnis werden ließ.

2002 erfolgte der Spatenstich für die Amethystwelt, 2005 eröffnete der damalige Landeshauptmann Erwin Pröll die Attraktion. Neben dem Gebäude, in dem sich der Stollen befindet, bietet das Areal auch ein Schatzgräberfeld, einen Garten mit Kraftplätzen und Chakrenweg, einen Waldspielplatz sowie einen Tiererlebniswald

2012 wurde das Edelsteinhaus eröffnet, in dem Mineralien aus aller Welt zu sehen sind. 2024 kam als neue Attraktion der Chakrenkugelbahnweg hinzu, der erste in Österreich.

Ein Herz aus Stein: Amethystwelt Maissau ist 20 Jahre alt

Geschäftsführer Gerhard Stark

„Alles, was bei uns zu sehen ist, ist authentisch und passt einfach hier her“, ist Stark überzeugt. Hinzu komme, dass das Amethyst-Thema auch in der Gemeinde aufgegriffen wird; in ganz Maissau findet sich die Farbe Lila, alles dreht sich um die Edelsteine.

Die Sonderausstellung „Farbwunder und Leuchtkraft“, die seit 2024 gezeigt wird, hat der Amethystwelt einen Besucherzuwachs von 65 Prozent beschert. Dabei leuchten die Gesteine in bunten Farben, sie fluoreszieren.

Feierlaune

Sich auf den Lorbeeren auszuruhen, kommt für das Team der Amethystwelt jedoch nicht infrage; man will auch den tschechischen Markt vermehrt einbinden. Außerdem soll der Stollen neu inszeniert werden. „Wir wollen diesen Bereich künftig auch für Veranstaltungen nutzen“, kündigt Stark an.

Zunächst wird aber gefeiert: Von 5. bis 6. Juni wird das 20-jährige Bestehen mit einem Kabarettabend und einer Zaubershow gefeiert. Von 22. bis 31. August finden die Jubiläumstage statt. Infos unter www.amethystwelt.at

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