Kälte kommt zum Jahresende, Schnee lässt auf sich warten

In den Wintertourismusregionen prägen die langen Kunstschneebänder seit Wochen das Landschaftsbild. Sie retten vielerorts die Hauptsaison. Nun können die Liftbetreiber zumindest darauf hoffen, die Beschneiungsanlagen wieder in Betrieb nehmen zu können: Eine Kaltfront steuert auf Österreich zu.
Laut dem Wetterdienst Ubimet kühlt es ab Dienstag zunächst östlich von Salzburg stark ab. Die Temperaturen gehen um bis zu 20 Grad zurück. In den Tälern rechnen die Meteorologen mit Dauerfrost. Im Westen soll noch milde Atlantikluft für Höchstwerte bis zu fünf Grad sorgen, ehe zu Jahresbeginn auch hier zumindest in den Bergen die Temperaturen unter dem Gefrierpunkt bleiben. Chancen auf Neuschnee gibt es laut der aktuellen Prognose frühestens am Neujahrstag. Ob und in welchen Mengen es schneit, sei allerdings höchst unsicher, sagt Martin Schreiter, Meteorologe bei Ubimet.
Nur kurze Abkühlung?
Fraglich ist auch, ob es nach dem Temperatursturz winterlich bleibt. Einige Langzeitprognosen gehen nämlich davon aus, dass nach ein paar kalten Tagen die Temperaturen wieder steigen. Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) rechnet etwa in den Monaten von Jänner bis März mit einer Wahrscheinlichkeit von 60 Prozent mit Werten, die über dem langjährigen Mittel liegen.
„Man muss diese Vorhersagen mit Vorsicht genießen“, kommentiert Schreiter solche Modelle. „Ich würde deswegen den Winter noch nicht abschreiben.“
Bei den Touristikern sorgt der angekündigte Wintereinbruch vorerst für Erleichterung. Doch selbst wenn die Temperaturen für die künstliche Beschneiung niedrig genug sind, ist die Hoffnung auf Naturschnee ungebrochen. „Für die Intensiv-Skifahrer, die nach Pulverschnee lechzen, sind die Kunstschnee-Pisten natürlich zu wenig“, weiß Leo Bauernberger, Geschäftsführer der Salzburger Land Tourismus GmbH. „Bisher hatten wir mit dem schönen Wetter aber Glück im Unglück. Die Buchungslage ist gut, die Gäste sind gut drauf“, sagt Bauernberger.
Grenzkontrollen egal
Neben den für die Jahreszeit viel zu milden Temperaturen – der Dezember war um 3,5 Grad zu warm – fürchteten viele Touristiker in Westösterreich, dass deutsche Gäste wegen der Kontrollen an den Autobahngrenzübergängen Walserberg (Salzburg) und Kufstein (Tirol) ausbleiben könnten. „Bisher sind uns keine negativen Einflüsse bekannt. Die schnellere Abfertigung war ein wichtiges Ergebnis der Verhandlungen vor den Weihnachtsfeiertagen“, sagt Bauernberger.
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